SG Barockstadt vor Derby in Offenbach

Patrick Schaaf: Die beiden letzten Spiele auf dem Bieberer Berg machen Mut

Der Kapitän tut das, was jeder von ihm erwartet: Patrick Schaaf gibt die Richtung vor bei der SG Barockstadt.
Archivfoto: ON/Hendrik Urbin

30.08.2024 / FULDA - Es gibt angenehmere Aufgaben für einen Fußballer, als auf eine Kultstätte deutschen Fußballs zu reisen und dort zu kicken. Gemeint ist der Bieberer Berg in Offenbach. Gemeint ist die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, die diese Aufgabe vor Augen hat. Am Sonntagnachmittag ist dies der Fall. Am sechsten Spieltag der Regionalliga Südwest. Anstoß beim OFC Kickers ist um 14 Uhr.


Der Wunsch, Tabellenführer zu werden, ging aus Sicht des OFC am Mittwochabend nicht in Erfüllung. Gegen die U23 des Bundesligisten TSG Hoffenheim sprang im Heimspiel, das ein Nachholspiel war, ein torloses Remis heraus. Mithin ist es jetzt das Duell des Fünften aus Offenbach gegen den Neunten aus Fulda. Neben der U23 des FSV Mainz und Tabellenführer Stuttgarter Kickers ist der OFC noch ungeschlagen in der Liga.

Und so sagt Patrick Schaaf, Kapitän der SG Barockstadt: "Natürlich ist das eine schwere Aufgabe. Wir fahren als Außenseiter dorthin" - jedoch zögert er nicht und schiebt in Sekundenschnelle nach: "Unser Ziel ist es, Punkte mitzunehmen". Denn sein Team wolle "wieder mal punkten", und Schaaf, stets für offene und ehrliche Worte zu haben, redet nicht drumherum. "Sechs Punkte, das ist Mittelmaß. Wir stehen nicht umsonst da, wo wir jetzt stehen."

"Haben immer couragiert und engagiert dort gespielt"

Was dafür spreche, zu punkten? "Unsere beiden letzten Auftritte dort. Wir haben da jeweils einen Punkt mitgenommen. Unsere Leistungen haben gestimmt. Wir haben immer couragiert und engagiert dort gespielt." Außerdem, so gibt er zu bedenken, sei Fußball ein Spiel "Elf gegen elf", und es gehe darum, die SGB erstmal zu schlagen. Sein Team wisse, dass es selbst imstande sei, jeden zu schlagen - aber auch gegen jeden zu verlieren.

Das habe man auch zuletzt gegen Steinbach Haiger gesehen. Lange sei es ein "50:50-Spiel" gewesen, meint der Kapitän, nachher sei die SGB phasenweise "von ihrer Philosophie abgewichen". Egal: "Wir haben das Spiel am Dienstag analysiert", erklärt Schaaf. Zudem sah nicht nur er, dass auch Pech im Spiel war. So bei Nils Fischers Freistoß - oder als ein Gästespieler gegen Marius Köhl, nachdem er in den Strafraum eingedrungen war, "die Hand aufgelegt habe. Da hätte man durchaus auf Elfmeter entscheiden können", nahm der Käpt'n wahr.

Fast klingt es wie ein Appell: Die Räume über außen nutzen

Im zweiten Abschnitt habe man es "zumindest versucht", und Steinbach Haiger, das "mit Mann und Maus hintendrin gestanden habe, sich nur aufs Kontern verlegt. Wir haben zu wenig die Räume über außen genutzt", fand er, die wenigen Flanken seien dann nicht gekommen - und wenn mal eine kam, sei die Box nicht besetzt gewesen. Dinge, die die SGB am Sonntag auf dem Bieberer Berg besser machen kann.

Schaaf ist der Meinung, dass beim OFC durchaus eine Besserung eingetreten sei. "Offenbach hat sich im Sommer deutlich verstärkt. Teils auch mit jungen und hungrigen Spielern." Das Mannschaftsgefüge passe jetzt besser als noch in der letzten Saison, "das scheint besser zu gelingen". Zudem habe der OFC Euphorie aus dem DFB-Pokal mitgenommen (Sieg gegen Magdeburg), "die Fans spüren das. Und wenn die das hochhalten, wird Offenbach wohl mit ganz vorne landen". Doch er gibt die Losung aus: "Wir werden schon versuchen, sie zu ärgern".

Personell gibt es nicht viel Neues. Milian Habermehl hat sich eine Außenband-Verletzung zugezogen, Moritz Reinhard ist so langsam wieder ins individuelle Training eingestiegen. "Trotzdem haben wir noch genügend Spieler, die ihre Berechtigung haben und die auch unter Beweis stellen wollen." (wk) +++


Nils Fischer möchte auch in Offenbach treffen.
O|N-Archivfoto
Marius Köhl hatte gegen Steinbach Haiger Elfer-Pech.

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