5.000 Schulwegunfälle allein in Hessen

Unfallursache Elterntaxi - Kinder müssen ihren Schulweg selbst antreten

"Wir wollen alle eins - Sicherheit auf den Schulwegen und das geht nur gemeinsam", erklärt Gerhard Brink, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Fulda am Montag in der Ottilienschule - einer Grundschule in Fulda-Niesig. Das Kredo seiner Kampagne: "Die Geschwindigkeit muss runter!". Alleine in Hessen kommt es im Jahr zu über 5.000 Unfällen auf dem Schulweg.
Fotos: Moritz Bindewald

26.08.2024 / FULDA - "Wir wollen alle eins - Sicherheit auf den Schulwegen und das geht nur gemeinsam", erklärt Gerhard Brink, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Fulda am Montag in der Ottilienschule - einer Grundschule in Fulda-Niesig. Das Credo seiner Kampagne: "Die Geschwindigkeit muss runter!" Alleine in Hessen kommt es im Jahr zu über 5.000 Unfällen auf dem Schulweg.



Zum Schulstart macht Brink mit der Kreisverkehrswacht jetzt wieder aufmerksam auf die Schulkinder und wie sich ihr Schulweg sicher gestalten lässt. An dem gemeinsamen Pressetermin beteiligen sich neben der Kreisverkehrswacht auch die Polizei, die Straßenverkehrsbehörde der Stadt Fulda und die Sparkasse Fulda.

Das Elterntaxi: Grund der meisten schlimmen Unfälle

"Kinder haben nur die Chance, die wir ihnen gewähren", sagt Brink. Die größte Gefahr auf dem Schulweg seien Eltern, die ihre Kinder im Auto fahren. "Wenn wir auf die Unfallzahlen schauen, sprechen die eine ganz klare Sprache", erklärt er. Das sicherste Transportmittel sei mit Abstand der Bus, gefolgt vom Fußweg und dem Rad. Ganz hinten komme das elterliche Auto. "Hier sehen wir bundesweit auch die meisten tödlichen Unfälle", so der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht. Für ihn ist auch daher klar: Ab der Einschulung müssen Kinder ihren Schulweg selbst antreten.

Eltern sind sich der Gefahren nicht bewusst

Auch der regionale Verkehrsdienst bei der Polizei in Fulda betrachtet die Elterntaxis als problematisch. Um Eltern über Gefahren aufzuklären, habe man die Aktion "Blitz für Kids" eingeführt. Für Fehlverhalten der Eltern gibt es dann eine gelbe oder rote Karte, aber nur in wirklich ernsten Fällen das reguläre Bus- oder Verwarngeld. "Es geht um Aufklärung und Prävention", sagt Carsten Sippel, Leiter des regionalen Verkehrsdienstes in Fulda. Immer wieder sehe man auch Eltern, die sich der Gefahren ihrer eigenen Geschwindigkeit nicht bewusst sind.

Die Geschwindigkeit macht den Unterschied

Was schon leichte Überschreitungen für eine prekäre Situation bedeuten können, zeigt eine Tabelle der Kreisverkehrswacht. Hier die Zahlen bei trockener Fahrbahn, immer Geschwindigkeit mit Anhalteweg: 20 km/h - 7,8 Meter, 30 km/h - 13 Meter, 40 km/h - 20 Meter, 50 km/h - 28 Meter. "Dort, wo ein PKW aus 30 km/h Geschwindigkeit nach einer Vollbremsung zum Stehen kommt, hat ein Pkw, der nur 40 km/h gefahren ist, noch 35 km/h Geschwindigkeit drauf!", warnt er. Grund dafür ist der Reaktionsweg - die innerhalb einer Sekunde zurückgelegte Distanz.

Am Montag war Schulstart - am Dienstag und Mittwoch folgen die Einschulungen der Fünft- und Erstklässler. Fuß vom Gas! (Moritz Bindewald) +++

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