Demo gegen Rechtsextremismus

Mit Bannern und Plakaten: Demonstrationszug bewegt sich durch die Straßen

Deme für Vielfalt und gegen Rechtsextremismus am Samstag in brütender Hitze in Bad Hersfeld.
Foto: Christopher Göbel

25.08.2024 / BAD HERSFELD - Mehrere Organisationen hatten für Samstag zu einer Demonstration für Vielfalt und gegen Rechtsextremismus in die Bad Hersfelder Innenstadt eingeladen. Um 13 Uhr waren zahlreiche Menschen dem Aufruf gefolgt und in den Schildepark gekommen.

Nach einigen Grußworten, unter anderem von Bürgermeisterin Anke Hofmann (parteilos), setzte sich der Demonstrationszug mit Bannern und Plakaten in Bewegung. Knapp 400 Menschen waren laut Polizeischätzung in der sengenden Mittagshitze des Samstages gekommen, um für die Demokratie zu demonstrieren.

Hofmann: "Für demokratische Werte stark machen"

"Wir wollen unsere Demokratie nicht den populistischen Parteien überlassen", sagte Antje Fey-Spengler, Sprecherin des Organisations-Komitees zu Beginn der Kundgebung auf dem Benno-Schilde-Platz. Bürgermeisterin Hofmann, Schirmherrin der Veranstaltung, erinnerte an die erste Demo im Februar dieses Jahres. "Auch heute wollen wir ein Zeichen setzen und uns für demokratische Werte stark machen", so Hofmann.

Ähnlich äußerten sich auch Silke Kohlwes für die evangelische Kirche im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. "Es macht mir Sorgen, wie stark unsere Sprache mittlerweile von Hass und Hetze bestimmt ist", sagte Kohlwes. Sie prangerte unter anderem die Rhetorik von Populisten an. Heike Braun vom Bündnis "Bunt statt braun" erwähnte die hohe Zahl von Fällen rechtsextremistischer Gewalt in Deutschland. "2023 waren es etwa zwei pro Tag", sagte Braun. Sie erwähnte, dass es sowohl unter Deutschen als auch unter Einwanderern gute und böse gebe. Man dürfe dies jedoch nicht verallgemeinern.

Wählerfang in Thüringen, Sachsen und Brandenburg

Lucas Sichardt von der Friedensinitiative sagte, dass er ein Problem damit habe, "dass Menschen in Gruppen eingeteilt werden". Eine Gruppenzuordnung erlaube erst die Diskriminierung. Stolz auf Leistungen der Vorfahren sei nicht seine Sache. "Ich plädiere dafür, jeden Menschen als Individuum zu betrachten. Jeder Mensch sollte danach beurteilt werden, was er selbst sagt und tut - nicht, was seine Ahnen taten", so Sichardt. Rolf Müller sprach für die Gewerkschaften. "Wie kann es sein, dass hunderttausende Bürger ernsthaft glauben, dass Flüchtlinge das größte Problem für Deutschland darstellen?", fragte er. Müller warnte im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg vor Politikern, die mit populistischen Versprechen auf Wählerfang gehen würden.

Im Anschluss zog sich die Demonstration friedlich und ohne Zwischenfälle durch die Innenstadt bis zum Ausgangspunkt, wo die Abschlusskundgebung stattfand. (Christopher Göbel) +++

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