Schützin startet bei Paralympics

Olympiasiegerin Natascha Hiltrop will in Paris die nächste Medaille

Natscha Hiltrop (m.) krönte sich in Tokio zur Olympiasiegerin. In Paris soll die nächste Medaille her
Foto: picture alliance / REUTERS | Thomas Peter

26.08.2024 / PARIS/HERINGEN - Wenn vom 28. August bis zum 8. September in Paris die Paralympics stattfinden, werden auch zwölf Athleten und Athletinnen aus hessischen Vereinen dabei sein. Unter ihnen ist auch eine amtierende Olympiasiegerin aus Osthessen, die sich auch diesmal wieder gute Medaillenchancen ausrechnet.



Natascha Hiltrop zählt zu den erfahrenen Paralympischen-Athletinnen im deutschen Team. Sie ist bereits zum vierten Mal bei den Spielen dabei. Die Schützin des SV Lengers 1964 (Sportkreis Hersfeld-Rotenburg) blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück, die sie mit Gold bei den Spielen in Tokio 2021 krönte. "Die Konkurrenz ist stärker geworden, aber ich hoffe, dass es wieder mit einer Medaille klappt", sagt Hiltrop, die in den Disziplinen Luftgewehr, Kleinkaliber und Dreistellungskampf antreten wird. Die 31-Jährige, die seit ihrer Geburt eine inkomplette Querschnittslähmung hat, ist Mitglied der 2020 gegründeten Sportfördergruppe Verwaltung. Ihr Studium kann sie durch flexible Rahmenbedingungen von drei auf viereinhalb Jahre strecken, weswegen sie mehr Zeit für ihr Training im Bundesleistungszentrum des Deutschen Schützenbundes (DSB) in Wiesbaden hat. "Es ist toll, dass es die Gruppe gibt", betont Hiltrop und schiebt nach: "Ohne diese Unterstützung wäre es für mich deutlich schwieriger, meinen Sport auf diesem Niveau auszuüben und mich für die Paralympics zu qualifizieren."

"Realistische Mediallenchancen"

Hiltrop gehört, wie auch die anderen nominierten hessischen Sportler, dem Hessenteam der Sportstiftung Hessen an, die sie finanziell auf ihrem Weg im Spitzensport unterstützt. Zudem profitieren die Athleten von den umfangreichen Serviceleistungen des Olympiastützpunktes (OSP) Hessen, der seit 1992 unter Trägerschaft des Landessportbundes Hessen (lsb h) die sportliche, berufliche und persönliche Entwicklung hessischer Athleten im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport fördert. Vor diesem Hintergrund blickt OSP-Leiter Markus Kremin optimistisch auf die Paralympics: "Unsere Athleten haben in den vergangenen Jahren beeindruckende Fortschritte gemacht – auch dank der gezielten Förderung durch den OSP und die Sportstiftung. Einige haben in Paris realistische Medaillenchancen – das zeigt, dass wir vieles richtig machen."

Die Sportler profitieren maßgeblich von den Angeboten des OSP, der ihnen umfassende Leistungen in den Bereichen Gesundheitsmanagement (u. a. Sportmedizin/-diagnostik), Duale Karriereplanung (u. a. Laufbahnberatung) und Leistungsoptimierung (u. a. Trainingswissenschaft) bietet. Auch die im Jahr 2001 gegründete Sportstiftung Hessen, die jährlich über 300 Nachwuchs- und Spitzensportlerinnen fördert, spielt eine entscheidende Rolle. Sie unterstützt mit Zuschüssen für Fahrt- und Wohnkosten, Trainingslager und weitere sportbezogene Aufwendungen und erleichtert so den Übergang vom Nachwuchsleistungs- in den Spitzensport. Ebenfalls wichtig sind die Sportfördergruppe der hessischen Polizei (seit 2005) und die Sportfördergruppe Verwaltung (seit 2020), durch die Athleten frühzeitig die Weichen für die Zeit nach der sportlichen Karriere stellen können.

Für die Paralympics nominiert sind folgende hessische Athleten: Valentin Luz (FRG Germania 1869), Catharina Weiß, Thomas Böhme, Matthias Güntner, Christopher Huber (alle RSV Lahn-Dill), Nico Dreimüller (Rhine River Rhinos Wiesbaden), Christian Riedel (RSC Frankfurt), Natascha Hiltrop (SV Lengers 1964), Felix Streng (Sprintteam Wetzlar), Daniel-Rafael Goral (SSG Blista Marburg), Tabea Müller (SSG Blista Marburg) und Juliane Wolf (TV Heuchelheim). (pm/fh)+++

Gold und Silber. Das war die Ausbeute von Hiltrop bei den Paralympics in Tokio 2021
Archivfoto: ON/Kevin Kunze

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