Bauindustrie zu Baugenehmigungen im Halbjahr
"Wenn es so weitergeht, wird sich der Wohnungsmangel dramatisch verschärfen"
Symbolfoto: O|N/Hans-Hubertus Braune
23.08.2024 / REGION - Im ersten Halbjahr 2024 sind in Hessen insgesamt 7.648 Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) genehmigt worden. Dies entspricht einem Rückgang von 20,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Bereich des Neubaus wurden von Januar bis einschließlich Juni 2024 insgesamt 6.365 Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden genehmigt. Das waren 20,6 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023.
"Das erste Halbjahr war aus wohnungsbaupolitischer Sicht in Hessen enttäuschend", kommentiert Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen, die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes:
"Wir steuern auf das schwächste Genehmigungsniveau seit 15 Jahren zu, und das, obwohl der Bedarf jetzt so hoch ist wie lange nicht. Der enorme Wohnungsmangel in Ballungsgebieten und in vielen Regionalzentren wird dadurch verschärft. Das ist eine nicht mehr kleinzuredende Krise für die gesamte Wertschöpfungskette Bau in Hessen, das birgt vor allem sozialen Sprengstoff. Die Landesregierung hat zwar ihren Willen bekundet, günstigen Wohnraum zu schaffen, und es gibt auch Schritte in die richtige Richtung. Aber das reicht nicht! Es ist wichtig, dass Politik, Wohnungsbaugesellschaften und Bauindustrie an einem Strang ziehen", der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen weiter.
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin