Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stefan Buß: "Du führst mich hinaus ins Weite!"

Der Stadtpfarrer bei O|N.
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

31.08.2024 / FULDA - "Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda!" In diesen Tagen stieß ich erneut auf das Psalmwort: "Du führst mich hinaus ins Weite!" im Psalm 18. Dieses Wort ist ein starkes und ermutigendes Bild, das uns Gottes Handeln im Leben eines jeden Menschen verdeutlicht. Es ist eine Aussage voller Hoffnung und Trost, die in den verschiedenen Phasen des Lebens tief nachempfindbar sind. Stellen wir uns vor, wie es ist, sich in einem engen Raum zu befinden, in dem kaum Luft zum Atmen ist, und wie es sich anfühlt, wenn plötzlich eine Tür geöffnet wird, die uns in einen weiten, offenen Raum führt.



Diese Erfahrung der Weite, des Freiseins, ist genau das, was dieser Psalmvers beschreibt. Gott führt uns hinaus ins Weite – das bedeutet, dass er aus allen Einschränkungen, Sorgen, Ängsten und Nöten herausführt. Diese Enge kann vielerlei Formen annehmen: Es können schwierige Lebensumstände sein, innere Konflikte, Schuldgefühle oder das Gefühl der Überforderung. Wenn Menschen in dieser Enge gefangen sind, scheint es oft keinen Ausweg zu geben. Doch Gott, der jede und jeden kennt und liebt, verspricht, den Menschen zu befreien und in eine neue Freiheit zu führen. Diese Freiheit ist nicht nur räumlich, sondern auch geistlich und emotional. Im Leben eines jeden Menschen gibt es Zeiten der Dunkelheit. Diese Dunkelheit kann verschiedene Ursachen haben: Verlust, Trauer, Angst oder das Gefühl der Sinnlosigkeit. In solchen Zeiten scheint es, als ob das Licht, das einen normalerweise leitet, erloschen ist. Doch der Psalmist erinnert daran, dass Gott das Licht ist, das die Finsternis erhellt. Er lässt den Menschen nicht allein in seinen dunklen Stunden, sondern bringt Licht in jegliche Situation. Dieses Licht kann sich in Form von Trost, neuer Hoffnung oder dem Gefühl der Geborgenheit manifestieren. Es ist Gottes Gegenwart, die auch in den dunkelsten Zeiten Halt und Orientierung gibt. Der Psalmvers ist nicht nur eine Verheißung für außergewöhnliche Situationen, sondern auch eine Zusage für den Alltag.

In den alltäglichen Herausforderungen, in den kleinen und großen Entscheidungen, die Menschen treffen müssen, ist Gott derjenige, der ihn leitet und führt. Er zeigt den Weg hinaus aus der Enge der begrenzten Perspektiven und bringt Licht in die Bereiche des Lebens, die dunkel und unklar erscheinen. Dieser Psalmvers lädt ein, das Vertrauen auf Gott neu zu setzen. Es ist eine Einladung, sich seiner Führung anzuvertrauen, auch wenn der Weg nicht immer klar zu sehen ist. Es ist die Zusage, dass der Mensch in Gottes Hand geborgen ist, dass er ihn nicht in der Dunkelheit lässt und dass er ihn in eine Weite führt, die er sich vielleicht jetzt noch nicht vorstellen kann. Wenn wir diesen Psalmvers in unserem Herzen tragen, können wir mit neuer Zuversicht in den Tag gehen. Wir dürfen wissen, dass Gott uns hinaus ins Weite führt, dass er unsere Finsternis hell macht und dass seine Führung uns sicher durch alle Lebenslagen bringt. Diese Gewissheit gibt uns Mut, weiterzugehen, auch wenn der Weg manchmal schwer ist, denn wir wissen, dass wir nicht allein gehen. Gott geht mit uns, führt uns und gibt uns Licht auf unserem Weg.(Stefan Buß) +++

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