Geschäftsführer schwer erkrankt

Fuldaer Tischlerei vor dem Aus: werk9 meldet Insolvenz an

Das Tischlerei-Unternehmen werk9 in Fulda stellt zum 30. September sein Betrieb ein und hat Insolvenz angemeldet.
Fotos: Nina Seikel

23.08.2024 / FULDA - Wegen schwerer Erkrankung des Geschäftsführers: Das Tischlerei-Unternehmen werk9 in Fulda stellt zum 30. September seinen Betrieb ein und hat Insolvenz angemeldet. Dies berichtet die Fuldaer Zeitung am Donnerstagmorgen. Das Unternehmen mit 20 Mitarbeitern, das sich auf Interieur-Design spezialisiert hat, sah sich zu diesem Schritt gezwungen, da Geschäftsführer Marco Wigbert Gretsch langfristig ausfällt und keine interne Lösung für die Geschäftsführung gefunden werden konnte.


2000 hatte sich der gelernte Schreiner und Maschinenbauer mit einem Tischlerei-Betrieb selbstständig gemacht, zuerst unter dem Namen "Inspirationen aus Holz". 2022 erfolgte der Namenswechsel zu werk9. Seit 2012 hatte das Unternehmen seinen Sitz in der Paul-Klee-Straße in Fulda-Galerie.

Trotz zahlreichen Auftragsbüchern ist Ende September Schluss

Das bestätigte Prokurist Holger Oskar Junge gegenüber der FZ und sprach von "einer einschneidenden Situation" und einem "massiven Zusammensturz". So soll sich Marco Wigbert Gretsch, der das Unternehmen vor 25 Jahren gegründet und als Obermeister der Tischlerei-Innung Fulda-Hünfeld geprägt hat, seit sieben Wochen in stationärer Behandlung befinden. Es sei noch unklar, ob Gretsch wieder in das operative Geschäft einsteigen könne. Trotz gefüllter Auftragsbücher und eines gestiegenen Jahresumsatzes drohe werk9 nun die Zahlungsunfähigkeit, da Gretsch zentrale Aufgaben im Betrieb wahrnahm.

Werk9 "sein Lebenswerk"

Gretsch selbst leide sehr unter dieser Entwicklung, da werk9 "sein Lebenswerk" sei. Trotz der schweren Situation erhält er Unterstützung von der Schreiner-Innung sowie von befreundeten Betrieben. In den letzten Jahren hatte das Unternehmen erhebliche Investitionen getätigt, darunter über eine Million Euro in die Erweiterung der Werkhalle und die Erneuerung der Räumlichkeiten.

Kleine Resthoffnung der Übernahme

Wie Junge gegenüber der FZ schildert, wurden die Mitarbeiter bereits informiert und erhielten Kündigungen, wobei vier Auszubildende auf andere Tischlerei-Betriebe verteilt werden. Trotz der schwierigen Situation könnte eine Übernahme durch einen externen Investor das Unternehmen möglicherweise retten. Gespräche mit zwei potenziellen externen Investoren sollen noch im August stattfinden. Sollte eine Übernahme zustande kommen, könnte werk9 doch weiterbestehen. Der Ausgang dieser Gespräche ist jedoch ungewiss, und bis dahin bleibt die Einstellung des Betriebs zum 30. September als endgültige Entscheidung bestehen.

Gegenüber OSTHESSEN|NEWS wollte werk9 keine Stellung beziehen. (ms) +++



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