SVN vor dem Gastspiel in Flieden

Alex Bär: Ich hätte unserer Mannschaft mehr zugetraut als der des Vorjahres

Neuhofs Trainer Alex Bär. Er kämpft. Und den Mut verliert er nicht. Es sei denn, es werden unverhältnismäßige Strafen gegen sein Team ausgesprochen.
Fotos: Arnd Ph. Rössel

20.08.2024 / NEUHOF - Alex Bär ist nicht zu beneiden. Jedes Jahr muss er ein Team mit Spielern vorwiegend internationalen Namens zusammenstellen, formen, und es soll sich auch noch als gut erweisen - zu welchem Zeitpunkt auch immer. Auch in dieser, der noch frischen Verbandsliga-Saison verlief der Start schleppend: drei Spiele, ein Punkt. Alles andere als befriedigend. Und am Dienstag führt die Reise des SVN im Derby zum SV Flieden, Spielbeginn: 18.30 Uhr.



Neuhofs Trainer sagt dazu: "Ich hätte der Mannschaft mehr zugetraut als der des Vorjahres. Aber der Traum, eine bessere Saison zu spielen, ist eigentlich schon nach drei Spielen geplatzt." Das waren die Duelle gegen Aufstiegsaspirant CSC Kassel (0:5), den OSC Vellmar (0:3) und zuletzt gegen die TSG Sandershausen (1:1). Ausnahmslos fanden diese Partien auf heimischem Boden, der Glückauf-Kampfbahn, statt.

Bär spricht die Dinge stets auf den Punkt an. Und auch dieses Mal ist er darum nicht verlegen. "Wenn du aus drei Spielen mit einem Punkt rausgehst, ist das zu wenig." Diese karge Bilanz ist selbstredend der Gesamt-Situation geschuldet. "Die Defensive ist nicht stabil", erklärt Bär, "zwei Innenverteidiger fehlen". Die Mannschaft sei "in keinster Weise eingespielt "ich hätte mir gewünscht, dass es schneller geht", schiebt er nach. Folglich machen sich Kommunikations- und Abstimmungsprobleme breit. "Die Psyche kommt dann hinzu, auch eine gewisse Anspannung", hat der Coach beobachtet.

Schiris sprechen Strafen aus, die es gegen andere Vereine so nicht gibt

Es kommen also viele Faktoren zusammen, dass es so ist, wie es ist. Fehlendes Spielglück gesellt sich hinzu ("in allen drei Spielen war es nicht auf unserer Seite") - außerdem die Tatsache, dass gegen den starken Vorurteilen ausgesetzten SVN Strafen ausgesprochen werden, die es gegen andere Vereine in dieser Form nicht gibt. Bär ist ein vehement gebranntes Kind, der SV Neuhof ist ein gebranntes Kind. So kassierte der SVN zwei Rote Karten, die als "lächerlich" zu bezeichnen sind. Vor allem jene gegen Vellmar, als es Abdou Badji Coly traf.

So gesehen, passt nicht nur Bär der Derby-Vergleich in Flieden gar nicht in den Kram. "Für uns kommt das zu früh", urteilt der Trainer, "neben den beiden mit Feldverweisen haben wir zwei stark angeschlagene Spieler. Es drohen also vier auszufallen, die ich so nicht ersetzen kann". Bär gelangt zu dem Schluss, dass es einfach "noch zu viele Unwägbarkeiten gibt. Wir gehen geschwächt ins Spiel".

SV Flieden möchte seine Heimstärke am Weiher nutzen

Bär hält nichts davon, Begebenheiten schönzureden. "Wir müssen schauen. Wir haben schon so 'ne kleine Drucksituation, dass wir aus dem Spiel in Flieden nicht mit null Punkten rausgehen sollten." Fast flachst er ein wenig und zapft den Neuhofer Galgenhumor an: "Aber wir fahren da hin und spielen."

Der SV Flieden indessen möchte seine Heimstärke am Weiher nutzen: Den beiden Auswärtsniederlagen bei der U23 der SG Barockstadt (0:2) und zuletzt bei der SG Bad Soden (1:3) steht ein Heimsieg gegen den TSV Wabern (2:1) gegenüber. Osthessen|News ist gespannt, ob dies klappt. (wk) +++

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