Das Größte für einen Sportler

Maximilian Jäger fiebert den Paralympics im Radsport entgegen

Maximilian Jäger dort, wo er sich heimisch fühlt: in Bad Brückenau
Fotos: Felix Hagemann/privat

24.08.2024 / BAD BRÜCKENAU - Maximilian Jäger fiebert einem Groß-Ereignis entgegen. Es ist nicht irgendeins. Es ist das Größte, das es für Sportler gibt. Der 24-Jährige aus Bad Brückenau ist Para-Radsportler. Und das Event, das ihn und nicht nur ihn in den Bann zieht, sind die Paralympics. Die beginnen am 28. August mit der Eröffnungsfeier in Paris - und Maximilian bestreitet seine Wettkämpfe am 4. September im Einzel-Zeitfahren und drei Tage später im Straßenrennen. Auch OSTHESSEN|NEWS fiebert mit.


Zwischen 2010 und 2018 war Maximilian vorwiegend im Winter aktiv: Er widmete sich Ski alpin. Dann die Kehrtwende: Seit dem 15. August 2018 trainiert er im Paralympischen Stützpunkt in Cottbus. Es ist der einzige in Deutschland. "Ich finde es wichtig und sinnvoll, dass es solche Stützpunkte gibt", sagt Maximilian.

"In Cottbus gibt es tolle Sportstätten, ein Leichtathletikstadion, eine Radrennbahn, Sporthallen und perfekte, gerade auch auf uns Parasportler abgestimmte Krafträume. Des Weiteren ein Internat mit angegliederter Sportschule. Der Lausitzer Sportschule. Also kurze Wege und alles ist super aufeinander abgestimmt."

Neben den Para-Radsportlern beherbergt sie auch Leichtathleten. Mit großen Erfolgen kamen Sportler aus dieser Umgebung daher - unter anderen die Radsportler Lennart Kämna und Emma Hinze. "Außerdem habe ich dort die Möglichkeit, das Abitur vom 13. Jahr auf das 14. zu strecken. Du hast mehr Zeit, Schule und Sport zu verbinden." Im vergangenen Schuljahr machte Maximilian sein Fach-Abi an der Lausitzer Sportschule. In diesem Jahr absolviert er ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Schule, Träger der Maßnahme ist die Brandenburgische Sportjugend.

Abflug am 27. August - Rundkurs von 14,2 Kilometern

Soweit die Hintergrund-Infos, jetzt geht's ans Eingemachte. "Ich fliege am 27. August", verrät Maximilian, "von Berlin nach Paris." Tags darauf ist die Eröffnungsfeier. Die Termine seiner beiden Wettkämpfe schiebt er nach: am Mittwoch, 4. September, tritt er zum Einzel-Zeitfahren an; ein Rundkurs über 14,2 Kilometer ist einmal zu bewältigen. Am Samstag, 7. September bestreitet Maximilian Jäger das Straßenrennen; hier ist der Rundkurs zweimal zu bewältigen.

Seine Aussichten hören sich realistisch an, sie sind aber nicht ohne. Amtierender Weltmeister im Einzelzeitfahren ist er, letztes Jahr errang er den Titel Anfang August im schottischen Dumfries. Als OSTHESSEN|NEWS mit Maximilian telefoniert, befindet er sich gerade im Trainingslager in Oberwiesenthal. Im dritten Vorbereitungs-Trainingslager, alle haben dort stattgefunden. Hier sind Berg-Intervalle möglich, oder Kraft-Intervalle. "Ich trainiere sehr hart", sagt er.

Eine möglicherweise entscheidende Hürde ist zu überwinden

Eine Hürde muss er überwinden. Maximilian ordnet das ein: "Ich fahre auf einem Dreirad, da gibt es zwei Startklassen: T1 und T2. Beim Zeitfahren werden wir nicht nach Altersklassen aufgeteilt, sondern nach dem Grad der Behinderung. Das Problem: Die T1er bekommen Zeitabzug, bei den T2ern zählt die gefahrene Zeit." Folglich weiß Maximiiian: "Als T2er muss ich so schnell fahren wie die T1er mit Zeitabzug." Und er weiß, was ihn erwartet und auf ihn zukommt.

Das ändert nichts an seinen Erwartungen und Gefühlen. "Ich starte als amtierender Einzel-Weltmeister. Und ich werde alles dafür tun, bestmöglich abzuschneiden und meine Ziele zu erreichen." Und er nennt die beim Namen: "Meine persönlichen Erwartungen: Ich will unter die Top Ten. Wenn noch eine Medaille herausspringt, wäre es das i-Tüpfelchen."

Übrigens: Die Erfolge seiner Visitenkarte schmücken ihn zudem. Maximilian Jäger ist nicht nur amtierender Weltmeister - er ist auch Vize-Weltmeister 2022, Europameister 2022 und zweifacher Deutscher Meister 2022. Wenn das nichts bedeutet. Und er ist zwar in Bad Kissingen geboren, aber in Bad Brückenau aufgewachsen und fühlt sich auch dorthin gehörig.

Am 9. September kommt er zurück, von Paris nach Cottbus. Ende September finden noch die Weltmeisterschaften in Zürich statt. Für beide Ereignisse wünscht Osthessen|News Maximilian Jäger gutes Gelingen und den optimalen Erfolg. Und hält Sie auf dem Laufenden. +++

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