Nicht nur ein lokales Problem

Glasfaserausbau weist erhebliche Baumängel auf: Unzufriedenheit steigt an

Auch unsere O|N-Leser sind von den Baumängeln des Glasfaserausbaus betroffen.
Symbolfotos: O|N/ Kevin Kunze, Hans-Hubertus Braune

20.08.2024 / REGION - Der Glasfaserausbau in den Ludwigsauer Ortsteilen Friedlos, Reilos und Mecklar (Landkreis Hersfeld Rotenburg) ist zwar seit rund einem Jahr im Gange, sorgt aber für erhebliche Baumängel (OSTHESSEN|NEWS beichtete). Dazu gehört die fehlende Querneigung im Gehweg, was eine Pfützenbildung nach sich zieht. Sowohl zerbrochene und lose Steine, als auch mangelnde Pflasterbettung, durch die Folgeschäden unvermeidbar werden, gehören ebenfalls zu den auftretenden Problemen. Die SPD-Fraktion (Vorsitzender Max Braun) erwarte, dass die Schäden schnellstmöglich beseitigt werden. Für den Bürgermeister Patrick Kuhn (parteiunabhängig) seien die Baumängel eine "hohe Priorität", weshalb zeitnah Gespräche mit dem Glasfaseranbieter und der bauausführenden Firma stattfinden würden.


Aber nicht nur die SPD-Fraktion und der Bürgermeister zeigen sich mit dieser Situation unzufrieden. Durch die Veröffentlichung dieses Themas von O|N wurden weitere Stimmen laut. So äußerten sich unter anderem auch Facebook-Nutzer zu verschiedenen Baumängeln und nannten noch weitere Orte, die ähnliche Probleme aufweisen.

Unzufriedenheit macht sich breit

Die Unzufriedenheit weitet sich in den Ludwigsauer Ortsteilen aus. So schreibt Ani Kei: "Bei uns hier in Reilos fahre ich schon über ein Jahr über Schottersteine in meine Garage." Auch Bettina Rademacher zeigt sich unglücklich: "Hier in Mecklar auch, vorm Haus eine Schotterrinne vom Feinsten. Wenn starker Regen fällt, wird der Schotter weggespült und man muss aufpassen, dass man nicht über die Steine fällt, die überall herumliegen." Zusätzlich zu den Baumängeln kommt das Gefühl der Einschränkung: "Unser Bürgersteig ist geteert, aber nicht fertig geteert worden. Mit Rollstuhl für mich nicht zu überwinden. Das ist Freiheitsberaubung! Ich würde gerne mal nach Reilos fahren, komme aber nicht auf die Straße", so Heike Apel.

Doch auch in anderen Orten scheint die Lage nicht besser zu sein. So schreibt Christian Möller unserer Redaktion als Antwort: "Hallo, betreffend zu eurem Artikel, kann ich nur sagen, dass es noch harmlos ist. In Schlitz sind teilweise richtige Löcher in den Straßen. Das, was schon geteert wurde, ist nicht geebnet, sondern pollerartig. Bürgersteige, die erst neu verlegt wurden, sind zu Stolperfallen geworden. Das, was die Firma hier hinterlassen hat, ist absolut amateurhaft." Dirk Hofmann sagt: "Nicht nur in Ludwigsau. Es lohnt sich, einen Ausflug auf den Johannesberg zu machen."

"Ein Bild der Unprofessionalität"

Auch Olaf Jung kommt wieder auf mögliche Einschränkungen zu sprechen: "Wenn man jetzt durch die Straßen von Bad Hersfeld geht, in denen die Bautrupps bereits mit dem Glasfaserausbau durch sind, bietet sich ein Bild von Unprofessionalität. Die Fußwege stellen eine erhöhte Gefährdung für Fußgänger dar und im Besonderen für ältere und Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Von Rollstuhlfahrern ganz zu schweigen." Die Lage scheint für Steffen Bechstein eindeutig: "Das ist wohl überall so und das Ordnungsamt interessiert es null. In Bebra ist der Bürgersteig seit über einem Jahr mit Schotter gefüllt. Ob die Leute sicher laufen können, ist egal, sind ja auch keine Falschparker."

Die Unzufriedenheit über Baumängel wächst und scheint sich nicht nur auf einen Ort zu fokussieren. Doch mit diesen Mängeln macht sich nicht nur Unzufriedenheit breit, sondern auch das Gefühl der Einschränkung. Hierdurch wird also klar: Es muss sich etwas verändern. (Mia Schmitt)+++

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