"Suchst du Trost in bangen Stunden ..."
3.000 Pilger bei Marienwallfahrt und Lichtfeier in Maria Ehrenberg
Die berühmte "Mutter der Barmherzigkeit", Ziel der Pilger
Fotos: Heribert Vogler
17.08.2024 / REGION -
Wie jedes Jahr zu Maria Himmelfahrt am 15. August sind auch in diesem Jahr wieder über 1.000 Pilger zum Wallfahrtsort Maria Ehrenberg bei Bad Brückenau aufgebrochen. "Suchst du Trost in bangen Stunden, geh zum heil'gen Berg hinauf. Wo so viele Trost gefunden, nimmt auch dich Maria auf." Diese Inschrift steht am Fuß der beeindruckenden Treppenanlage auf den Maria Ehrenberg. Die Wallfahrtskirche liegt auf einer 674 Meter Kuppe im Wald zwischen Dammersfeld und Mottener Haube. Seit über 500 Jahren verehren Pilger hier die "Mutter der Barmherzigkeit". Die Fuldaer Fürstäbte hielten am Ehrenberg fest und förderten Wallfahrt und Kirche. Der Zugang zur Wallfahrtskirche liegt mitten im Truppenübungsplatz Wildflecken und ist nicht immer zugänglich.
Der Wallfahrtsort Maria Ehrenberg gilt bis heute als wichtigstes und beliebtestes Marienheiligtum in der Rhön. Der Ehrenberg ist nur an den Sonntagen von Mai bis Oktober und an einzelnen Feiertagen frei zugänglich. Der seit Jahrhunderten besuchte Pilgerweg auf den Ehrenberg geht über 252 Stufen über 74 Höhenmeter hinauf. Die Treppenanlage stammt aus dem Jahr 1737.
Ziel der betenden Pilger ist eine spätgotische Madonna mit Jesuskind aus dem 15. Jahrhundert, die "Mutter der Barmherzigkeit" die einer Sage nach von einem frommen Hirten gefunden wurde. Die Holzskulptur wurde im Jahr 2000 neu gestaltet und mit einem goldenen Spiegel versehen. Schon bald nach der Aufstellung der Madonna begann der große Zulauf der Gläubigen aus der Umgebung. 1521 wurde die erste Kapelle errichtet. Der alljährliche Hauptwallfahrtstag mit tausenden Besuchern ist Mariä Himmelfahrt, das schon am Vorabend mit einer Lichterprozession beginnt. Für das Bistum Fulda ist der Ehrenberg der zentrale Marienwallfahrtsort. Bis zu 25.000 Pilger kommen alljährlich auch aus Unterfranken, Teilen Ober- und Mittelfrankens sowie Thüringens.
Auch in diesem Jahr haben sich wieder viele Gruppen aus den umliegenden Gemeinden, aus Bayern und Hessen auf den Weg nach Maria Ehrenberg gemacht. Für die Wallfahrtsgruppen ist eine Pflicht die 254 Stufen, die "Himmelsleiter" zur Kirche hinauf zu beten, ein Höhepunkt der Wallfahrt. Mit einem Rosenkranzgebet begann die Vigilfeier. Der Hauptgottesdienst wurde am Freialtar gefeiert. Hauptzelebrant war Domvikar Paul Weißmantel. Zuvor zogen die Pilger im Rahmen einer Lichterprozession mit dem Gnadenbild um die Kirche.
Nach der Messfeier verabschieden sich nach und nach verschiedene Wallfahrtsgruppen mit einer kurzen Andacht. Es kehrt Stille in die Wallfahrtskirche ein und die Nacht der Anbetung beginnt. Die ganze Nacht hindurch hat man die Möglichkeit in der abgedunkelten Kirche zu beten und zu singen. Die Morgen-Gottesdienste werden in der Kirche zelebriert, die erste Heilige Messe feierte Pfarrer Hans Thurn. Das Hochamt zelebrierte Erzbischof Ludwig Schick am Vormittag, anschließend folgte ein Gottesdienst mit Pfarrer Markus Schmitt. Die Abschluss-Andacht hielt wieder Pfarrer Hans Thurn und sorgte für einen gelungenen Abschluss. (ci)+++