Digitalministerin beeindruckt
Dr. Kristina Sinemus (CDU) erkundet am Eichhof Melkroboter und mehr
Hessens Digitalministerin Dr. Kristina Sinemus (CDU) lernte auf ihrer Sommertour am Landwirtschaftszentrum Eichhof die Kuh "Hildegard" kennen.
Fotos: Christopher Göbel
16.08.2024 / BAD HERSFELD -
Auf ihrer Sommertour machte die hessische Digitalministerin Dr. Kristina Sinemus (CDU) am Freitagvormittag Station am Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld. Dort informierte sie sich über die Digitalisierung in der Landwirtschaft und nahm beispielsweise einen Melkroboter und eine Säh-Maschine unter die Lupe.
Nach einer kurzen Einführung von Anna Mawick, Leiterin des Landwirtschaftszentrums, sagte Sinemus: "Die Digitalisierung ist wichtig für die Landwirtschaft." Mithilfe von moderner Technik könne effektiver, kostensparender und nachhaltiger gearbeitet werden. Und auch für das Tierwohl sei der technische Fortschritt auf den Bauernhöfen ein wichtiger Faktor. "In der vorhergehenden Legislaturperiode haben wir fünf Millionen Euro für die Digitalisierung der Landwirtschaft bereitgestellt", sagte Sinemus.
"Landwirtschaft 4.0"
Ein Teil dieser Mittel floss auch in den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), zu dem das Landwirtschaftszentrum Eichhof gehört. "In den vergangenen Jahren haben wir hier in den verschiedenen Arbeitsgebieten überwiegend über die Finanzmittel 'Digitale Transformation der Landwirtschaft – Landwirtschaft 4.0' neue digitale Techniken beschafft, die es uns ermöglichen, unsere Aufgaben effizient und ressourcenschonend zu erledigen und im Bereich der Nutztierhaltung das Tierwohl und die Tiergesundheit zu verbessern", so Sinemus. "Die Landwirtschaft zählt zweifellos zu den digitalen Vorreitern. Wir als Digitalministerium arbeiten deshalb mit Hochdruck daran, den flächendeckenden Ausbau der digitalen Infrastruktur noch schneller voranzutreiben, damit die Landwirtinnen und Landwirte noch stärker von digitalen Lösungen profitieren können", versicherte Sinemus.
Während eines Rundgangs durch die Stallanlagen am Landwirtschaftszentrum Eichhof wurden von Mitarbeitenden verschiedene Digitalisierungsprojekte vorgestellt. Dazu gehörte ein automatisches Melksystem. Dieses ermöglicht nicht nur flexible Melkzeiten, sondern bringt auch Vorteile im Reproduktionsmanagement mit sich, da während des Melkens der Progesteron-Gehalt in der Milch gemessen wird. Ein weiteres Beispiel war ein Güllesaugroboter, der im Vergleich zu klassischen Entmistungsanlagen auch schwer zugängliche Bereiche im Stall erreicht, wodurch das Bakterienwachstum vermindert und die Tiergesundheit gefördert wird.
Digitale Hacktechniken aus dem Acker
Auch für das landespolitische Ziel, Pflanzenschutzmittel einzusparen, bietet die Digitalisierung enorme Potenziale. Das pflanzenbauliche Versuchswesen des LLH setzt dabei auf digitale Hacktechniken. Mittels moderner Kameratechnik und GPS-Steuerung werden Beikräuter effektiv und effizient innerhalb der Reihen entfernt und zugleich die Kulturpflanze geschont. "Wir dürfen davon ausgehen, dass solche innovativen Systeme, unabhängig der Betriebsausrichtung, in Zukunft selbstverständlich in der Flächenbewirtschaftung eingesetzt werden", sagte Mawick.
Der "Digitale Bauernhof" ist eine Teilmaßnahme des Projekts "Landwirtschaft 4.0", das an mehreren Standorten des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) umgesetzt wird. Der LLH bietet als staatliche Bildungs- und Beratungsorganisation Beratung, Bildung und Fachinformationen für landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe in Hessen an. Der "Digitale Bauernhof" umfasst unter anderem die digitale Erfassung von Leistungs-, Aktivitäts- und Gesundheitsparametern in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung am Eichhof zur Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit sowie zur Optimierung des Stallmanagements. Mit diesen Initiativen und Förderprogrammen will Hessen die Landwirtschaft fit für die Zukunft machen und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.
Beim Rundgang zeigte sich Sinemus begeistert von den Anlagen, schloss Freundschaft mit einer der Kühe und bediente die GPS-gesteuerte Versuchs-Sähmaschine. Zudem ließ sie sich über die Wetterstation auf dem Gelände informieren, ehe sie zum nächsten Ort ihrer Sommertour reiste - passend mit dem Autokennzeichen "Wi-Fi" an ihrem Dienstwagen. (cdg) +++