Premiere am 22. August
"Bonifatius"-Neuinszenierung: "Auferstehung vor dem Grab, das ist einmalig"
Fotos: Marius Auth
13.08.2024 / FULDA -
"Bonifatius" ist das persönlichste Musical der Spotlight-Macher: 2004 begann damit die Erfolgsgeschichte, mit Stoff, der die eigene Heimat geprägt hat. Am 22. August hat die Neuinszenierung auf dem Domplatz in Fulda Premiere. Produzent Peter Scholz erklärt, was den "Apostel der Deutschen" für ihn zum Vorbild macht und wie sich die Produktionsbedingungen in 20 Jahren verändert haben.
Domplatz als magischer Ort
"Als ich damals in meiner jugendlichen Naivität meinte, die Geschichte des Heiligen Bonifatius zum Musical machen zu müssen, war das ein Einmalprojekt. Ich hätte nie gedacht, sowas weiterzumachen. Ich habe alles gegeben und war am Ende so erschöpft, dass ich mit meiner Frau eine Woche kein Wort reden konnte. Manches war einfach Unwissenheit um professionelle Abläufe, anderes schlichtweg Mangel an Personal." Inzwischen haben mehr als 100.000 Menschen das Musical um die Lebensgeschichte des "Apostels der Deutschen" gesehen, dessen Grab nur wenige Meter entfernt ist vom Aufführungsort des Musicals vor dem Fuldaer Dom. Für Scholz ein magischer Ort. "Empathie entsteht durch Nachvollziehbarkeit"
Bonifatius als Charakter, der trotz widriger Umstände seinen Überzeugungen treu geblieben ist, hat für Scholz Vorbildfunktion: "Für andere einstehen, ein Leben lang, das ist etwas aus der Mode gekommen. Man muss einen Wertekompass haben, persönlicher Komfort reicht nicht als oberstes Gebot. Fuldas Bischof Gerber hat neulich von der Schnittmenge geredet, welche die Menschen verbindet - die ist größer als das Trennende." Fiktionale Elemente reichern die historische Person im Musical an, auch um den Menschen besser erfahrbar zu machen: "Empathie entsteht durch Nachvollziehbarkeit. Menschen sind fehlbar, aber nach Fehlern stehen sie wieder auf. Bonifatius kommt bei uns gut weg - aber auch die Kirche zeichnet heute gerne ein realistischeres Bild vom Menschen", erklärt Scholz, der sich selbst als "individualgläubigen Katholiken" bezeichnet.