Am Mittwoch ist Derbyzeit

HSV fordert den nur wenige Kilometer entfernten SV Steinbach heraus

Luca Uth (links) läuft jetzt für Hünfeld auf, Jemo Kassa (Mitte) wirbelt für Regionalliga-Aufsteiger Gießen; nur Alin Neascu (rechts) ist jetzt noch dabei
O|N-Archivfotos: Bernd Vogt

13.08.2024 / HÜNFELD - Nein, ein Spitzenspiel ist es nicht. Aber das war auch kaum zu erwarten. Schließlich sind erst drei Spieltage vorüber in der Fußball-Hessenliga - und, Hand aufs Herz: Nach dieser kurzen Zeitspanne interessiert das auch niemanden. Vielmehr steht ein äußerst interessanter Vergleich in Osthessen an. Erst recht, wenn sich zwei Vereine, die so nah beieinander wohnen, messen. Am Mittwoch prallen der Hünfelder SV und der SV Steinbach aufeinander. Auch Osthessen|News verfolgt dieses Duell mit Spannung. Anstoß in der Rhönkampfbahn: 18.30 Uhr.



Die bisher kaum aussagekräftigen, weil überschaubaren Bilanzen sind so, wie man sie, gemessen an Verlauf und Platzierung der Vorsaison, eher nicht in Erinnerung hatte. Der SV Steinbach hat bisher vier Punkte und 4:4 Tore auf seinem Konto (0:2 gegen Eddersheim, 3:1 in Wolfhagen, 1:1 gegen Waldgirmes) - der HSV steht bisher noch ohne Sieg da (1:1 bei Darmstadts U21, 0:5 gegen Alzenau, 0:3 in Marburg). Doch diese Ergebnisse und der Stand bisher haben im Fußball nichts zu sagen - vor einem Derby schon gar nicht.

Ein Bauchgefühl interessiere nicht wirklich. "Was zählt ist, was auf dem Platz passiert", betont Hünfelds Coach Johannes Helmke. Er weiß, dass er zur Leistung seines Teams am vergangenen Samstag in Marburg nicht viel zu sagen brauche im Training, "eigentlich gar nichts. Wir gucken nach vorne. Es ist Derby, und wir haben die Chance, das wieder gutzumachen. Und wir werden ein anderes Gesicht zeigen". Diese Derby-Situation stimme ihn auch optimistisch, und es sei möglich, ein oder zwei Positionen zu ändern. "Wir wissen, dass wir es besser können", folgert der Coach.

"Wir haben immer noch genügend Spieler, die Tore schießen können"

Dass ein gewonnener Punkt bisher zu wenig sei, darüber brauche man nicht zu reden. Und Helmke widerspricht der Wahrnehmung einiger, im Angriff fehle die Durchschlagskraft. "Wir haben immer noch genug Stürmer, die bewiesen haben, Tore schießen zu können. Trägler, Fröhlich oder junge Leute hinten dran." Zudem solle man die Balance bedenken und dass Fußball halt ein Mannschaftsspiel sei, acht Tore musste der HSV zuletzt schlucken in zwei Spielen.

Will jemand an das überzeugende 3:1 Hünfelds im letzten Heimspiel-Derby erinnern oder an einige Wochen später folgenden Sieg auch in Steinbach, entgegnet Helmke trocken und bemüht eine Aussage des Leverkusener Trainers Xabi Alonso. "Im Fußball gibt dir die Vergangenheit keine Punkte". Vergangenheit sei halt vorbei. Ob der erkrankte Maxi Fröhlich im Gegensatz zum Samstag spielen kann am Mittwoch, ist noch offen; ansonsten stehen alle zur Verfügung beim HSV.

Steinbachs CoachPaliatka: Freue mich sehr. Aber ...

Jeder, der Petr Paliatka kennt oder ihn einschätzen kann, der weiß, dass er es mit einem Vollblutfußballer zu tun hat. Wie es vor dem Derby am Mittwoch mit seinem Gefühl steht? "Auf der einen Seite freue ich mich sehr. Auf der anderen Seite haben wir einige Verletzte", sagt Steinbachs Trainer. Vier sind es an der Zahl: So hat der Ex-Neuhofer Juan Manuel Paez, der letzte Serie bereits lange ausfiel, wieder einen Schlag aufs Knie bekommen, macht dem jungen Sechser Janis Kehl der Rücken zu schaffen, auch Angreifer Max Stadler hat was aufs Knie abbekommen - und ist "ziemlich sicher", dass Fernando Cortes, auch einst beim SVN, wegen eines gezerrten Muskels ausfällt.

Palaitka störte die Nicht-Leistung seines Teams zuletzt gegen Waldgirmes ("das war richtig schlecht") - ehe er zum Positiven findet. "Die Leistung in der zweiten Halbzeit war gut. Wenn wir die mitnehmen, ist auch in Hünfeld etwas drin. Wir haben uns nach der Pause um 180 Grad gedreht. Ich hoffe, dass wir an die Einstellung anknüpfen und die am Mittwoch von der ersten Minute an zeigen." Schließlich schätzt er die besondere Situation: "Es ist immer was Besonderes, wenn du fünf Kilometer auseinander liegst. Im Derby entscheiden Kleinigkeiten."

Dass Hünfeld bisher noch nicht gewinnen konnte, dem misst er nicht viel bei. "Gewinnst du ein oder zwei Spiele, sieht es schon wieder ganz anders aus. Das war bei uns auch so." Paliatka ist eben Fußballer durch und durch - und so schließt er mit den Worten ab: "Wir freuen uns auf ein schönes Fußballspiel und ein paar Zuschauer." (wk)

Auch Osthessen|News tut dies und erwartet ein spannendes Derby. +++

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