Besuch aus Belgien

Staubach: "Städtepartnerschaften sind wichtig für ein friedliches Miteinander"

Besuch aus der belgischen Partnerstadt Ranst in Herbstein.
Fotos: Dieter Graulich

12.08.2024 / HERBSTEIN - "Wir erleben derzeit politisch und auch wirtschaftlich unruhige Zeiten. Unsere Demokratien und der europäische Gedanke werden auf eine Bewährungsprobe gestellt. Städtepartnerschaften leisten jedoch einen wichtigen Beitrag zur Verständigung unter den Menschen und stehen für ein friedliches Miteinander. Lassen Sie uns unsere seit 1968 bestehende freundschaftliche Verbundenheit weiter pflegen", so Bürgermeisterin Astrid Staubach am Freitagabend bei der Begrüßung einer rund 50-köpfigen Delegation, darunter der Chor "Sint-Cecila", aus der belgischen Partnerstadt Ranst, Mitglieder des Herbsteiner Partnerschaftsvereins und der städtischen Gremien.



Staubach betonte: "Schlagen wir ein neues Kapital unserer Partnerschaft auf, schöpfen wir Kraft und Stärke aus den schönen Erinnerungen und teilen diese mit der Jugend in der Hoffnung sie für die Idee der Gründer unserer Partnerschaft auch in der Zukunft begeistern zu können." Herzliche Grüße richtete sie aber auch nach Ungarn in die Partnerstadt Héviz. Zum 01. Oktober 2024 wird dort mit Peter Naszados ein neuer Bürgermeister ins Amt eingeführt, der bereits seinen Besuch in Herbstein angekündigt, sowie eine Einladung nach Ungarn ausgesprochen hat. "Vielleicht heißt es schon bald – Herbstein erwartet Besuch aus Belgien und Ungarn", so die Bürgermeisterin. Die Delegation aus der Partnerstadt Ranst wurde von Tom Minnen und Guy Lacroix vom Jumelagecomité (Partnerschaftsverein), Stadtrat Jan Dillen, Verwaltungsleiter Wim van der Schoot und André van Hove, Experte für Denkmalangelegenheiten, geleitet.

Austausch von Wissen und Kultur

"Eine Partnerschaft ist eine großartige Idee mit einigen Kernprinzipien, wie dem Austausch von Wissen, Kulturen, Ideen und Erfahrungen, die uns helfen, einander besser zu verstehen und voneinander zu lernen, basierend auf unseren gemeinsamen Zielen und Werten", so Verwaltungsleiter Van der Schoot. Als Beispiele nannte er, die Alterung der Bevölkerung mit Auswirkungen auf das Gesundheitswesen, die Digitalisierung mit der Integration von Technologie in öffentliche Dienstleistungen und die Verbesserung des Bürgerservices. Auch Umweltprobleme kämen in rasantem Tempo auf uns zu. Dies seien Themen, von denen man voneinander lernen könne, so der Verwaltungsleiter. Er räumte aber gleichzeitig ein, dass man in den letzten zehn Jahren nicht wirklich Fortschritte gemacht habe, trotz vieler Bemühungen der beiden Vereine: "Ja die Gesellschaft in der Welt hat sich verändert, aber ich glaube dennoch an die internationale Zusammenarbeit und die Zusammenarbeit zwischen Ranst und Herbstein!". Die Partnerschaft sei aber mehr als eine formelle Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, sondern bestehe auch in den Herzen der Bürger. Die warme Gastfreundschaft bei den Besuchen, zeige aufrichtige Freundschaft.

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt

CDU-Landtagsabgeordneter Michael Ruhl wies darauf hin, dass die Städtepartnerschaft 1968 als mit Ranst, damals Oelegem, als erste im Altkreis Lauterbach vom damaligen Bürgermeister Lothar Wyrtki ins Leben gerufen wurde und neben der Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen für einen guten Kontakt zwischen den Bürgern gesorgt habe. Der Austausch von Gastgeschenken beschränkte sich seitens der belgischen Gäste nicht nur auf kulinarische Produkte, sie hatten auch einen besonderen Stift mitgebracht, der sonst nur bei Hochzeiten benutzt wird, um "auf Ewigkeit zu binden", er solle für die Partnerschaft, die Zusammenarbeit neu schreiben und erneuern. Dem Eintrag ins "Goldene Buch der Stadt Herbstein" folgte ein gemeinsames Abendessen, sowie der Auftritt des Chores "Sint-Cecilia" der in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubiläum hat und bereits im Jahre 2018 in Herbstein auftrat.

Im Laufe des Empfangs im Rathaus erhielten auch die Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Christian Janetzko und Erich Brosch je eine hohe Ehrung vom Präsident des Kyffhäuser Landesverbandes Hessen, Werner Deubel, für ihr Engagement zur Völkerverständigung in Europa. Bürgermeisterin Staubach erhielt eine Gelbe Schleife, die in Deutschland als Symbol für Solidarität, Dankbarkeit und Unterstützung steht.

Dem Empfang im Rathaus schloss sich am Samstag ein Besuch auf Point Alpha an. Abends gab es ein gemütliches Beisammensein im "Haus des Gastes". Das dreitägige Programm endete am Sonntag mit einer Heiligen Messe in der katholischen Kirche mit dem Auftritt des Chores "Sint-Cecilia", sowie einem anschließenden Frühschoppen mit Barbeque im "Haus des Gastes". (gr) +++

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