Stadt-SPD übt Kritik
Tritschler: "Digitale Fahrgastzählung ist der zweite Schritt vor dem ersten"
Foto: SPD Fulda
11.08.2024 / FULDA -
"Das große Abfeiern der Landeszuschüsse für die Digitalisierung der Fahrgastzählung blende den verbesserungswürdigen Zustand des öffentlichen Nahverkehrs in der Stadt und im Landkreis völlig aus", so die Fuldaer SPD. "Zuerst müsse ein in aller Hinsicht attraktives Busangebot in der Region geschaffen werden, dann könne aufgrund aktueller Fahrgastzahlen Korrekturen durchgeführt werden", heißt es in einer Pressemitteilung des SPD-Stadtverbandes Fulda.
Nur ein solches Angebot schaffe die notwendige Nachfrage und die Voraussetzung für korrektive Maßnahmen. "Mit dieser digitalen Fahrgastzählung wird das Pferd von hinten aufgezäumt, denn, so Co-Vorsitzender H.-J. Tritschler "zuerst müssen alle Stadtteile in vernünftiger Taktung angebunden werden, die Fahrpreise für jeden erschwinglich sein, eine bessere Koordination mit der Bahn geschaffen und eine bessere Abstimmung, zumindest in der Stadtregion, erreicht werden".
Es dürfe bezweifelt werden, dass diese Voraussetzungen bis zur geplanten Einführung der digitalen Fahrgastzählung erreicht werden. Die Stadt nehme diese Förderung an und den zehnprozentigen Anteil von mehr als 200.000 Euro in Kauf. "Ob man bei der Verbesserung des städtischen Busverkehrs genauso großzügig sein wird, darf aufgrund des bisherigen Verhaltens bei Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs durchaus bezweifelt werden. Denn alle sinnvollen Anregungen aus Reihen der SPD und der SPD/Voltfraktion sind bisher wenig berücksichtigt worden", so Tritschler.
"Grundvoraussetzung ist nicht vorhanden"
"Was soll eine folgenreiche Fahrgastzählung, wenn die Grundvoraussetzung, nämlich ein optimaler öffentlicher Nahverkehr, nicht vorhanden ist", fragt sich die SPD. Würden dann Maßnahmen getroffen, die eine Verbesserung des städtischen Busverkehrs verhindern? "Was bedeuten Aussagen, dass durch die Live-Datenerfassung ein "optimales Nachjustieren möglich wird? Etwa, dass Busverbindungen, weil nicht wirtschaftlich, eingestellt werden? So stiefmütterlich, wie der öffentliche Nahverkehr in der Stadt bisher behandelt wurde, wäre das nicht verwunderlich!", heißt es in der Pressemitteilung."Fuldatal ans Stadtbusnetz anbinden"
Wichtig sei außerdem, dass bei Neubaugebieten bereits im Bebauungsplanverfahren die Busanbindung eingeplant werden muss, wie beispielsweise beim Neubaugebiet in Kämmerzell. "Ein Grund mehr, das Fuldatal an das Stadtbusnetz anzubinden. Wir haben als SPD/Voltfraktion erneut eine Reihe von Vorschlägen zur nächsten Fahrplanänderung eingereicht. Etwa die Einführung eines Kurzstreckentickets und eines Ringverkehrs. Wir sind gespannt auf die Entscheidungen der Städtischen Gremien", so die Fuldaer SPD (pm) +++