Hunderte Pakete ausgeladen

Kurioser Einsatz beschäftigt Feuerwehr: Paket-Chaos an der A66

Einige hunderte Pakete musste die Feuerwehr Schlüchtern auf dem Parkplatz des Rasthofes Distelrasen aus der Wechselbrücke entladen.
Fotos: Ulrich Schwind

10.08.2024 / SCHLÜCHTERN - Ungewöhnliche Aufgabe für die Schlüchterner Feuerwehr am Donnerstagmorgen: Die Einsatzkräfte mussten einige hundert Post-Pakete aus einem Lastwagen ausladen, um ein beschädigtes Frachtgut aufzustöbern.



Und tatsächlich: Nach fast zwei Stunden mühsamer Arbeit fanden sie den Übeltäter. Aus einer kleinen Sendung trat Flüssigkeit aus. Wie sich bei näherer Betrachtung herausstellte, war darin ein Fünf-Liter-Kanister mit Motoröl auf dem Postweg unterwegs und dieser offenbar undicht geworden. Also für das Umfeld relativ harmlos. Doch bis dies feststand, war die Aufregung zunächst groß.

Ein Lastwagenfahrer, der mit seiner Zugmaschine plus Anhänger und darauf Wechselbrücken auf der Autobahn 66 in Fahrtrichtung Frankfurt unterwegs war, stellte bei einer Pause auf dem Parkplatz Distelrasen fest, dass aus dem Frachtraum der Zugmaschine eine unbekannte Flüssigkeit nach unten austrat. Sofort schaltete er seine Vorgesetzten ein, die Alarm schlugen. Um 9.50 Uhr wurde die Feuerwehr Schlüchtern-Innenstadt alarmiert, wenige Minuten später die des Stadtteils Wallroth.

Frachtraum unter Atemschutz entladen

Rund 20 Helferinnen und Helfern rückten zur Einsatzstelle aus. Unter Leitung des stellvertretenden Stadtbrandinspektors Christian Gärtner machten sie sich daran, der Ursache auf den Grund zu gehen. Das hieß in der Praxis: Zunächst den Anhänger von der Zugmaschine trennen. Dann fingen sie unter Atemschutz an, den Frachtraum im wahrsten Sinne des Wortes Stück für Stück zu entladen. Mehrere hunderte Pakete wurden auf diese Weise herausgeholt und auf dem Parkplatz zwischengelagert.

Nachdem ein ganzes Stück des Lastwagens entladen war, stießen die Helfer dann im unteren Bereich auf eine ölgetränkte Kartonage, in der der Fünf-Liter-Kanister verpackt war. Offenbar war nur der Behälter beschädigt, der Karton nicht. Nach der Feststellung, dass es sich bei dem ausgetretenen Stoff um Motoröl handelte und damit keinen gefährlichen Stoff, war für die Feuerwehr die Arbeit beendet. Vorsichtshalber war sie mit dem Gerätewagen Gefahrgut vor Ort gewesen.

Rettungswagen und Notarzt zur Absicherung vor Ort

Verletzt wurde bei dem gesamten Einsatz niemand. Zur Sicherheit waren jedoch ein Rettungswagen des Roten Kreuzes sowie ein Notarzt vor Ort, ferner Schlüchterns Stadtbrandinspektor Werner Kreß sowie Stellvertreter Andreas Leipold und Kreisbrandmeister Florian Friedrich. Außerdem sicherte eine Streife der Polizeiautobahnstation Petersberg die Einsatzstelle auf dem Parkplatz ab. Dabei handelte es sich nicht um den großen Rastplatz in nördlicher Fahrtrichtung, sondern um den in Fahrtrichtung Frankfurt. (Ulrich Schwind) +++

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