Heute ist Weltkatzentag
Von Stubentigern, Streunerkatzen und einer (möglichen) Kastrationspflicht
Fotos: Christopher Göbel
08.08.2024 / REGION -
Der Internationale Tag der Katze wird jedes Jahr am 8. August begangen. Heute soll nicht nur von allen Katzenfreundinnen und -freunden das Zusammenleben mit ihren Haustigern gefeiert werden, sondern auch auf das Katzenelend aufmerksam gemacht werden, das vor allem Streunerkatzen erleiden müssen.
Laut dem Deutschen Tierschutzbund ist die Katze das beliebteste Haustier der Deutschen. Rund 15,2 Millionen Katzen leben derzeit in deutschen Haushalten. "Werden Katzen artgerecht gehalten, können sie bis zu 20 Jahre alt werden", so die Organisation. Was artgerechte Haltung bedeutet, erläutert der Deutsche Tierschutzbund auf seiner Website.
Millionenfaches Elend der Streunerkatzen
Doch nicht allen Fellnasen geht es gut. Auch darauf macht die Organisation aufmerksam: "Millionen Straßenkatzen leben und leiden unentdeckt unter uns, viele Katzen werden Opfer von Tierquälerei und immer mehr Katzen landen in Tierheimen." Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, sagt: "Eines der größten unbemerkten Tierschutzprobleme ist das Leid der Millionen Straßenkatzen in Deutschland. Sie leben versteckt und zurückgezogen auf verlassenen Grundstücken, Industriegeländen oder in Schrebergärten. Täglich müssen sie um ihr Überleben kämpfen." Um das Katzenelend abzumildern, könnte eine Kaststrationspflicht helfen. "Unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten und Straßenkatzen pflanzen sich unkontrolliert fort – und die Zahl der gehaltenen Katzen hat seit dem Corona-bedingten Haustierboom massiv zugenommen", so der Tierschutzbund. Ein neues Gutachten der Deutschen juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGT) bestätigt laut der Organisation die Verhältnismäßigkeit einer bundesweiten Kastrationspflicht für Freigängerkatzen, die der Deutsche Tierschutzbund bereits seit Jahren fordert.
Tierheime sind an Kapazitätsgrenzen
"Die örtlichen Tierschutzvereine, die jedes Jahr ungewollte oder auf der Straße gefundene Katzenwelpen aufnehmen müssen, sind permanent an ihren Kapazitätsgrenzen. Um die Anzahl der Straßenkatzen in Deutschland zu verringern und den Teufelskreis der unkontrollierten Vermehrung zu stoppen, fordert der Deutsche Tierschutzbundes deshalb eine bundesweite Regelung für mehr Katzenschutz, die eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen beinhaltet. Parallel sollten Straßenkatzen flächendeckend bei regelmäßigen Aktionen kastriert und ebenfalls gekennzeichnet und registriert werden", so der Deutsche Tierschutzbund.Der Tierschutzverein Hünfeld beispielsweise informiert auf seiner Website regelmäßig über dort angegebene oder aufgefundene Kätzchen und deren Schicksale. Auch das Tierheim Fulda-Hünfeld ruft dazu auf, ein neues Zuhause für die die dort lebenden Katzen zu finden. "In unserem Tierheim befinden sich im Durchschnitt zwischen 100- 120 Katzen. Wir können leider nicht alle auf die Homepage einstellen, da einige von ihnen in Quarantäne, krank oder verletzt sind", so das Tierheim Fulda-Hünfeld. Auch Unterstützung bei der Mitarbeit in den Tierheimen sei dringend nötig.
Lustige Eigenheiten und Kratzer
Das Leben mit einer oder mehreren Katzen kann erfüllend sein. Das Schnurren, das ungeduldige Miauen, wenn die Futterdose in Sicht kommt oder die lustigen Eigenheiten der Stubentiger entschädigen für zerkratzte Möbelstücke, Häufchen außerhalb des Katzenklos oder so manchen Kratzer an den Händen. Allen Katzenbesitzerinnen und -besitzern wünscht die Redaktion am heutigen Internationalen Tag der Katze eine gute Zeit mit ihren vierbeinigen Hausgenossen. (cdg) +++