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Smartphone für 10 Euro: "HappyTaps" bietet Überraschungspakete aus Automat

Celina Butzke und Florian Bachmann vor ihrem Automaten
Fotos: Marius Auth

07.08.2024 / FULDA - Das Smartphone für 10 Euro, die Designerschuhe ebenso: Was man aus dem Mystery-Automaten am Peterstor in Fulda ziehen kann, klingt zu schön, um wahr zu sein. Aber Überraschung heißt Überraschung: Es kann auch mal die Fastnachtsperücke oder eine Jogginghose sein.



Celina Butzke und Florian Bachmann befüllen den Automaten im Kiosk "Break Time" inzwischen jeden Tag. Rund 45 Päckchen warten in den Fächern des ausgemusterten Eierautomaten auf die Kunden. Die Ware kommt von unterschiedlichen Zwischenhändlern, die Retouren weiterverkaufen, die sonst vernichtet würden. "Die Händler überprüfen nicht auf den Wert der Ware, das ist das Reizvolle: Wir bekommen die Artikel für 7 Euro, verkaufen sie für 10 - und es kann wirklich alles drin sein. Elektronik, Teile fürs Auto, wir hatten auch schon Drohnen und einmal Designerschuhe für 1.500 Euro oder Smartphones. Aber natürlich auch Kleinkram, der wenig wert ist. Man steckt nicht drin", erklärt Bachmann.

2.000 Pakete in der Dachgeschosswohnung

Die Zwischenhändler kaufen wöchentlich Lkw-weise Retourenware, Butzke und Bachmann im selben Zeitraum eine Palette, darauf passen rund 250 Päckchen. Mit dem Transporter geht's ins Rhein-Main-Gebiet, andere Händler liefern aus Hamburg. "Die Versandkosten betragen 120 Euro pro Palette, deswegen müssen wir schauen, ob wir nicht selber hinfahren. Und natürlich müssen wir zwischenlagern: In unserer Dachgeschosswohnung liegen momentan 2.000 Pakete", so Butzke. Trotz der Nachfrage nach den Mystery-Päckchen aus dem Automaten machen die beiden den größten Umsatz auf Flohmärkten. Dort können große Pakete, die nicht in den Automaten passen, verkauft werden, außerdem ausgepackte Mystery-Pakete getauscht werden.

"Manche unserer Kunden verkaufen die Waren weiter und holen so einen Urlaub raus. Aber die kommen so wenigstens an den Mann oder die Frau: Täglich werden 10 Millionen Waren bestellt, zwei Millionen gehen zurück und rund 100.000 werden verbrannt. Gerade bei ungetragener Kleidung ist das zu kritisieren", so Butzke. Da der Kiosk am Peterstor schließen wird, suchen die beiden nach einer neuen Location für ihren Automaten, bevorzugt in der Innenstadt. "Wir veranstalten auch schon Abende mit Freunden in unserer Wohnung, wo jeder 8 Euro zahlt und dann seinen Spaß haben kann mit dem Paketinhalt, gerade wenn wieder was Witziges drin ist - Wein dazu und fertig. Das wäre auch eine Idee für größere Events, die man veranstalten kann." (mau) +++

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