Ansporn, nicht nachzulassen!

Brand in Paulskirche ausgezeichnet - 10. Jahrestag Völkermord an Jesiden

Ehrenpreis für Michael Brand in der Frankfurter Paulskirche: (von links) Bischof Michael Gerber, Stellv. Vors. Deutsche Bischofskonferenz; Bundestagsabgeordneter Michael Brand; Zemfira Dlovani, Bundesvorsitzende Zentralrat der Jesiden in Deutschland; Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, in der Paulskiche.
Fotos: Alexander Wendrich

05.08.2024 / FRANKFURT AM MAIN / FULDA - Am 10. Jahrestag des Genozids durch den IS hat der Zentralrat der Jesiden in Deutschland vier Bundestagsabgeordnete von SPD, CDU/CSU, Grüne und FDP, darunter der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand, für ihre fraktionsübergreifende Initiative zur Anerkennung des Völkermordes an der Bevölkerungsgruppe im Nordirak durch den Deutschen Bundestag im Jahr 2023 sowie weiterer Initiativen zum Schutz der jesidischen Kultur ausgezeichnet



"Die Auszeichnung ist ein Ansporn, nicht nachzulassen, bis das große Ziel erreicht ist", betonte Brand am Samstag bei der Gedenkveranstaltung in der Frankfurter Paulskirche. "Erst dann, wenn die noch immer verschleppten, 2.700 jesidischen Frauen und Kinder befreit sind, ist der IS wirklich besiegt." Es gehe heute um Schutz, Gerechtigkeit, Wiederaufbau im Nordirak und darum, die sichere Rückkehr der Jesiden "mit ihrer besonderen Kultur und Religion zu ihrer Heimaterde, den heiligen Stätten im Sinjar-Gebirge, zu ermöglichen".

Der Zentralrat begründete in seiner Laudation den Ehrenpreis mit dem "unerschütterlichen Einsatz für Menschenrechte und gegen Gleichgültigkeit sowie dem Schutz der bedrohten Jesidinnen und Jesiden". Für die Deutsche Bischofskonferenz sagt der Fuldaer Bischof Michael Gerber: "Die Überlebenden des Völkermordes haben Anspruch auf unsere Solidarität. Keine Anstrengung ist zu groß, um Menschenrechte zu schützen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verhindern. Das dürfen wir gerade in Zeiten der Krise nicht vergessen."

Nationale und internationale Gäste wie der irakische Außenminister und der Innenminister der Region Kurdistan waren nach Frankfurt gereist. (pm)+++

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