Impuls von Stefan Buß
Der Stadtpfarrer bei OlN: Urlaub am Meer - Sehnsucht nach Weite
Archivbild: O|N/Hendrik Urbin
07.08.2024 / FULDA -
Aber was bedeutet diese Sehnsucht im Kontext unseres Glaubens?
Was können wir aus dieser inneren Sehnsucht lernen? Die Weite des Meeres fasziniert, sie zieht Menschen an und gibt das Gefühl von Freiheit und Unendlichkeit. In der Bibel finden wir viele Beispiele, wo die Weite eine Rolle spielt. Denken wir an Abraham, der auf Gottes Geheiß seine Heimat verließ und sich auf eine Reise ins Unbekannte begab. Oder an die Israeliten, die durch die Wüste zogen, auf der Suche nach dem gelobten Land. Diese Geschichten zeigen uns, dass die Sehnsucht nach Weite nicht nur ein physisches, sondern auch ein spirituelles Bedürfnis ist. Sie erinnert uns daran, dass unser Leben eine Reise ist, dass wir uns ständig auf den Weg machen, um neue Horizonte zu entdecken, sowohl äußerlich als auch innerlich. Das Meer ist auch eine kraftvolle Metapher für das Göttliche. Es symbolisiert die Tiefe und das Unendliche, das Unbekannte und das Mysteriöse. In Psalm 107,23-24 heißt es: "Die mit Schiffen auf dem Meer fuhren und trieben ihren Handel auf großen Wassern, die des Herrn Werke erfahren und seine Wunder im Meer." Das Meer erinnert daran, dass der Mensch Teil von etwas Größerem ist, dass es Kräfte gibt, die weit über unser Verständnis hinausgehen. Es lädt uns ein, demütig zu sein und uns dem Fluss des Lebens anzuvertrauen, so wie ein Schiff sich den Wellen anvertraut.
Möge vielen Menschen, die in diesen Tagen am Meer unterwegs sind, die Sehnsucht nach Weite eine Einladung sein, sich auf die Suche nach Gott zu machen. Die Weite des Meeres wird dann zur Metapher für die Tiefe und das Unendliche Gottes. (Stefan Buß) +++