"Eine Perle der klassischen Musik"
Ein voller Erfolg! Mitreißendes Konzert der hessischen Auswahl-Ensembles
Fotos: goa
29.07.2024 / SCHLITZ - Die Landesmusikakademie in Schlitz erlebte einmal mehr einen konzertanten Meilenstein, sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht. Eine Perle der klassischen Musik, dargeboten in kongenialem Miteinander zweier hessischer Auswahlensembles in je 60-köpfiger Besetzung:
Joseph Haydns monumentales Werk "Die Schöpfung" forderte dem Landesjugendsinfonieorchester (LJSO) und dem Landesjugendchor (LJC) alles ab – und die 120 Nachwuchsmusiker, unterstützt von drei herausragenden Solo-Gesangsstimmen, lieferten im Dirigat von Axel Pfeiffer dem Publikum einen Konzertabend, den wohl niemand so schnell vergessen wird. Wie 1798 die kaiserlichen Hoheiten um Franz II. riefen auch die mit Standing Ovations feiernden Schlitzer Konzertbesucher am Ende: Bravo!
Es dürfte zu den bisherigen Höhepunkten des "Gründungsvaters" des LJC zählen: Axel Pfeiffer ist von der ersten Stunde im Jahre 2008 dessen künstlerischer Leiter. Gemeinsame Konzerte mit anderen Ensembles erzeugen per se bereits einen Klangkörper, der es in sich hat. Wenn zu den etwa 60 Chormitgliedern die gleiche Anzahl des LJSO tritt, kann man erahnen, was die Stunde im altehrwürdigen großen Konzertsaal von Schloss Hallenburg geschlagen hatte. Doch damit längst nicht genug: am Samstagabend traten ihnen mit Tenor Julian Habermann, Bass Johannes Schendel und allen voran der Sopranistin Samantha Gaul drei Solisten-Stimmen der Extraklasse zur Seite. Ehre, wem Ehre gebührt: Der Geschäftsführer der veranstaltenden "Junge Musik gGmbh", Jens Bastian, begrüßte das Publikum zu einem wahrhaft schillernden Klassiker: "Die Schöpfung" von Joseph Haydn, Hob. XXI:2.
Einst Oboe-Spielerin im LJSO, nun herausragende Sopranistin
Eineinhalb Jahre hatte der Komponist zum Ende des 18. Jahrhunderts intensiv an diesem Meisterwerk, in dem er die Schöpfungsgeschichte in seiner ganzen Bandbreite beschreibt, gearbeitet. Aus dem anfänglichen Chaos wird Licht und das Leben der irdischen Wesen beginnt – großartig in Szene gesetzt mit der akustischen Macht der beiden Ensembles, die sich von Pfeiffer bereitwillig und mit großer Spiellaune führen lassen. Die Solisten stehen für die Erzengel Gabriel, Uriel und Raphael – ein schierer Wahnsinn im positivsten Sinne, was Tenor Habermann und Schendel darbieten. Der eine ist Mitglied bei den Regensburger Domspatzen, der andere gehört dem äußerst renommierten RIAS Kammerchor Berlin an, beide haben einen engen hessischen Bezug. Man tritt ihnen aber sicher nicht zu nahe, wenn man Samantha Gaul besonders hervorhebt: Die Hessin spielte einst Oboe im LJSO, inzwischen gehört sie der Oper Leipzig an. Ihre atemberaubende Sopranstimme setzte in Schlitz der "Schöpfung" die Krone auf. Der Konzertmeister: 15 Jahre alt
Doch auch die 120 Nachwuchs-Musiker haben sich das Bravo des Publikums bis zum feierlichen "Amen" im Finale der Schöpfung redlich verdient. Um einen herauszugreifen: Konzertmeister ist der gerade mal 15-jährige Joseph Maiwald an der Violine, seit zwei Jahren gehört er dem LJSO an. "In jedem Konzert kommen diese berauschenden Gefühle in mir hoch und mein großer Wunsch und Traum ist es, dass jeder diese Gefühle spüren darf", liest man im Internet über den bereits preisgekrönten Geiger. Ihm sei versichert: Die berauschende Wirkung dieser Aufführung war bis in die letzte Stuhlreihe zu spüren!