Multiplikatoren mit vorbildlichem Engagement

"Genug gestritten": Monika und Dieter Bock "stiften" Gutes für Homberg

Monika und Dieter Bock, zu Hause in Ober-Ofleiden
Foto: goa

30.07.2024 / HOMBERG (OHM) - Sozial-karitatives Verhalten wohnt ihnen schon sehr lange innen, Gäste runder Geburtstage oder Ehejubiläen erhalten daher regelmäßig die Bitte, anstatt Geschenken für gute Zwecke zu spenden. "Wir haben keine eigenen Kinder und wollen uns daher auf diese Weise für die örtliche Gemeinschaft einsetzen", sind sich Monika und Dieter Bock aus Ober-Ofleiden einig.


Aus ihren beruflichen und privaten Bezügen sind sie bestens vernetzt, so dass 2008 eine eigene gemeinnützige Stiftung gegründet wurde, um sich an der gesellschaftlichen Weiterentwicklung Hombergs zu beteiligen. Vor einem Jahr fusionierte die Monika & Dieter Bock-Stiftung mit der Bürgerstiftung Homberg (BSH). Ein großer Schritt, denn der Förderbereich konnte erweitert, der Stiftungsstock erhöht und die Unterstützungsbeträge auf fast 15.000 Euro nahezu verdoppelt werden.

"Wir wollen die BSH zusammen mit den 26 ehrenamtlichen Mitgliedern in Vorstand, Kuratorium und Stifterversammlung in Homberg und den Stadtteilen noch stärker als integrative Kraft etablieren, die gemeinsam mit anderen wohlmeinenden Zeitgenossen den "Laden" zusammenhält."


Die Durchführung des "Homberger Frühjahrsputzes", die Verleihung des Ehrenamtspreises für Jugendliche und Erwachsene in der Ohmstadt, Unterstützung bei den städtischen Ferienspielen, Zuschüsse für die Orgelmodernisierungen in Schadenbach und Ober-Ofleiden oder die Aufstellung einer Ruhebank an der Buchholzbrücke – ein Teilauszug aus dem Tätigkeitsberichtes der Bürgerstiftung, der ersten ihrer Art im Vogelsbergkreis. Motto: "Von Bürgern für Bürger". Auch die ursprünglichen Förderungen wie die Finanzierung der Hausaufgabenhilfe an der Grundschule und die Bereitstellung von Stipendien gehen in der BSH weiter, bis 31.8. läuft die Bewerbungsphase für ein drittes, zusätzliches Stipendium, das auch berufliche Qualifizierungen wie eine Meisterausbildung zum Gegenstand haben kann. "Bildung darf kein Einkommensprivileg sein", so die Eheleute.

Netzwerker: aus der Vita von Dieter und Monika Bock

Der 73-jährige Dieter Bock, gebürtig in Schadenbach, war bis zu seinem Ruhestandseintritt in 2011 Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der AOK Hessen. Neben etlichen Ehrenämtern ist er bis heute in Homberg aktiver Tennisspieler. Fußball spielte er bei der KSG Maulbach bis 2001 aktiv und besitzt außerdem die B-Trainer-Lizenz. Mit der Maulbacherin Monika Bock ist er seit 1974 glücklich verheiratet, gerade kürzlich wurde die Goldene Hochzeit begangen. Die heute 70 Jahre alte Monika Bock kennen viele Homberger durch ihre ehemalige Tätigkeit bei der Volksbank Mittelhessen, unter anderem fungierte sie als Zweigstellenleiterin in Nieder-Ofleiden. Mit den Ü-50-Damen des HTC schaffte es die begeisterte Tennisspielerin bis in die Hessenliga.

Monika und Dieter Bock haben bereits viel bewirkt, das wurde insbesondere durch die Aufbruchstimmung bei den Teilnehmern des Frühjahrsputzes 2023 spürbar. Gleichwohl bleibt der Blick nach vorn gerichtet: "Vorstand, Kuratorium und Stifterversammlung sind auch vom Alter her bestens aufgestellt, außerdem sind die meisten Stadtteile dort mit vertreten. So kann es nach den vielen unschönen kommunalpolitischen Streitereien ein für ganz Homberg einendes Projekt werden - die Klammer, mit der Homberg vermehrt durch positive Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht. Mit- und Füreinander statt Gegeneinander! Das wird eine Aufgabe auch für die Zukunft bleiben."

Besonderes Augenmerk legen alle Gremien auf die verantwortungsvolle Anlage des Stiftungsvermögens, in das alle drei Homberger Banken eingebunden sind. Bei den Förderungen bleibt das Stiftungskapital unangetastet, ausschließlich die Erträge aus den Geldanlagen und die Spenden werden satzungsgemäß dafür verwendet. "In der längeren Nullzinsphase war die Vermögensanlage eine sehr herausfordernde Aufgabe, weil es so gut wie keine Erträge gab. Zum Glück hat sich das wieder etwas gebessert".

Die Bürgerstiftung hofft auf weitere Stifter, um den Vermögensstock weiter zu erhöhen, aber auch auf Spendeneingänge zur Erweiterung der Fördermöglichkeiten. "Wer möchte, kann sich sogar die schmucke BSH-Spendenbox für seine Feier ausleihen, ob nun privat oder seitens einer Firma", erklären sie abschließend im O|N Gespräch, ohne das Dankeschön für die seitherigen Hilfen zu vergessen. (goa) +++

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