Sommerreise ins Biosphärenreservat
Klimaschutz im Blick: Regierungspräsident Weinmeister im Roten Moor
Regierungspräsident Mark Weinmeister auf dem Aussichtsturm Rotes Moor
Fotos: Marius Auth
25.07.2024 / GERSFELD (RHÖN) -
Moore speichern doppelt so viel Kohlendioxid wie Wälder - aber nur wenn sie feucht bleiben. Auf seiner Sommerreise informierte sich Regierungspräsident Mark Weinmeister am Mittwoch im Roten Moor bei Gersfeld über Potenziale des Kulturraums, der auch beim Klimaschutz eine wichtige Rolle spielt.
Alle sechs Landkreise des Regierungsbezirks Kassel werden bei der Sommerreise Weinmeisters bedacht, das Moor gehört zum Themenkomplex Klima- und Energiewende: Bis 1984 wurde Torf abgebaut, 175 Jahre lang, von 50 Hektar Hochmoor sind nur noch fünf übriggeblieben. Inzwischen ist es Teil des Biosphärenreservats Rhön, Revitalisierungsmaßnahmen sollen vor allem das Abfließen des Wassers verlangsamen. Unzählige Ehrenamtliche der Naturschutzorganisation "Bergwaldprojekt" haben im letzten Jahr in Handarbeit alte Abflusskanalrohre entfernt, das Regierungspräsidium unterstützte mit 400.000 Euro.
Vor Ort empfingen Weinmeister nicht nur Gersfelds Bürgermeister Steffen Korell, sondern auch NABU-Moorführer: Nicht nur Fauna und Flora werden erläutert, inzwischen gibt es selbst Naturmeditationsführungen und Krimiführungen durchs Moor. Feierabend-Führungen mittwochs um 17:30 Uhr sollen auch Einheimische ansprechen. "Das Ziel ist trotzdem immer, die Menschen für den Lebensraum Moor zu sensibilisieren, der in Zeiten des Klimawandels so wichtig ist", erklärte Moorführerin Uschi Blaschke aus Poppenhausen. Moore entziehen der Atmosphäre Kohlendioxid und kühlen so das Klima, außerdem tragen sie zum regionalen Temperaturausgleich bei.
Korell erläuterte, wie jedes Jahr in der Wintersportzeit die Lenkung der Besucherströme zur Herausforderung wird: Das nahe Loipenzentrum zieht die Wintersportler an, Natur- und Freizeitraum gelte es auseinanderzuhalten. (mau) +++