Großes Lob für die Helfer
Freibad Dalherda nach Sanierung wieder geöffnet - Badeaufsicht gesucht
Foto: Mediennetzwerk Hessen/Rainer Ickler
23.07.2024 / GERSFELD (RHÖN) -
Das Freibad in Dalherda, auf 670 Metern das höchstgelegene und eines der ältesten in Hessen, ist nach aufwendiger Sanierung wieder geöffnet.
Gestern fand der offizielle Teil der Wiedereröffnung mit Landrat Bernd Woide und dem Gersfelder Bürgermeister Dr. Steffen Korell statt. Doch schon seit fünf Tagen konnten sich Schwimmbadfreunde aus Dalherda und aus dem gesamten Landkreis von der gelungenen Sanierung überzeugen.
Aus Großenlüder kam die Familie Brähler und aus Hattenhof Klaus und Eveline Held, um in Dalherda Bahnen zu ziehen. Sie loben das familienfreundliche Flair und die schöne Umgebung. "Es ist einfach schön hier". Und vor allem die Dalherdaer Kinder Samuel, Philipp, Selina, Raphael, Marlene und Mathilda, die mit Landrat und Bürgermeister das symbolische Band durchschnitten haben, freuen sich, dass das Bad wieder geöffnet hat. Jetzt haben sie in den Ferien wieder einen Anlaufpunkt im Dorf.
Ein Treffpunkt für die Bürger
Diesen Aspekt sprach Landrat Woide an. Das Bad sei ein Treffpunkt für die Bürger im Sommer, seit es keine Gaststätte mehr gibt. Er lobte den Zusammenhalt im Dorf. Denn ohne die ehrenamtliche Unterstützung der Mitglieder des Schwimmbadvereins wäre die Sanierung nicht zu stemmen gewesen. "Sie packen mit an", lobte Woide. Das sei der Grund, warum der Landkreis die Sanierung der Bäder in ländlichen Regionen des Landkreises wie in Langenbieber, Gotthards oder Flieden finanziell fördere. Rund 200.000 Euro zahlte der Landkreis und etwas mehr als 300 000 Euro betrug die finanzielle Förderung des Landes Hessen für das Dalherdaer Bad. Den Rest steuerte die Stadt Gersfeld bei. Insgesamt kostete die Sanierung ungefähr 600.000 Euro.Bürgermeister Steffen Korell erklärte, Grund für die Sanierung sei die nicht mehr zeitgemäße Durchströmungsanlage gewesen. Schon Mitte 2021 sei der Antrag auf Bezuschussung durch das IKEK-Programm gestellt worden. Doch im Ministerium sei zunächst nicht die Notwendigkeit einer Sanierung anerkannt worden.Erst als der Bürgermeister deutlich machte, dass das Bad der soziale Mittelpunkt in Dalherda ist, wurde die finanzielle Förderung anerkannt. Er lobte den Landkreis und vor allem die Mitglieder des Schwimmbadvereins, die im Laufe der Sanierung tausende von Stunden an Eigenleistung im Freibad erbrachten. "Jetzt ist es eine schöne Freizeitaanlage".
Der Vorsitzende des Schwimmbadvereins, Ingo Sommers, sagte, dass es bis kurz vor der Öffnung Probleme gegeben habe, Betreiber für den Kiosk zu finden. Jetzt seien Helfer gefunden worden. Es würden aber noch weitere Mitstreiter gesucht. Ebenfalls gesucht werden noch Menschen, die bei der Badeaufsicht helfen. Helfer sind willkommen. Informationen gibt es bei der Stadt (0 66 54)170 oder unter (0 66 56) 88 14.
Historie:
1938 wurde das Bad in Dalherda im Zuge der Errichtung des Truppenübungsplatzes Wildflecken für die Wehrmacht gebaut. Nach Kriegsende bis Anfang der 50er Jahre fand kein Badebetrieb statt. Auf Initiative eines Bürgers der damals selbstständigen Gemeinde Dalherda wurde es dann wieder von den Bürgern genutzt. In den 1960er Jahren wurde das Freibad umgebaut, modernisiert und mit einer Heizung versehen. 1995 gründete sich der Förderverein. Denn für die Stadt Gersfeld war die Finanzierung von drei Bädern zu teuer. Damals gab es noch das Hallenbad Kaskade. Seitdem pflegen die Mitglieder die Anlage, kümmern sich um den Kiosk und die Badeaufsicht. Dadurch wurde das Defizit für den Betrieb des Freibads in Dalherda für die Stadt Gersfeld stark reduziert. Sogar Schwimmkurse werden inzwischen von dem Schwimmbadverein angeboten. (Rainer Ickler) +++