80. Jahrestag des Stauffenberg-Attentats
Gedenkfeier der Kyffhäuserkameradschaft: Widerstand gegen das NS-Regime
Fotos: Berthold Jost
23.07.2024 / RASDORF (RHÖN) -
Zum 80. Jahrestag des Attentats vom 20. Juli gegen Adolf Hitler gab es wieder eine Gedenkfeier der Kyffhäuserkameradschaft Grüsselbach zur Erinnerung an den Widerstand gegen das NS-Regime. Dabei fand der Präsident der Internationalen Offiziers- und Soldatengesellschaft (IOS), Günter Wolf, deutliche Worte.
Bedenkliche Entwicklung
Wenn man solche Reden höre, bekomme man schnell den Eindruck, dass zum einen die Nazis nicht nur eine Wiedergeburt zu feiern scheinen, sondern, was noch viel schlimmer ist, dass sie eigentlich nie wirklich weg gewesen seien, führte Wolf weiter aus.den General der Infanterie Alexander Ernst Alfred Hermann Freiherr von Falkenhausen auf dem
Waldhof-Friedhof. In diesen Momenten entwickeln wir jeweils eine besondere Nähe zum Ereignis und zu den Männern und Frauen des Widerstands, die sich mutig gegen den Diktator Hitler erhoben haben", so der IOS-Präsident in seinem Grußwort weiter.
Privileg in diesem Jahr noch deutlich spürbarer
"In diesem Jahr haben wir das Privileg, diese Nähe noch intensiver spüren zu können durch Ihre Anwesenheit, Graf Stauffenberg, und ihrer Familie. Auch wenn das Attentat und der Staatsstreich der Verschwörer um Ihren Großvater Oberst i.G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg vor acht Jahrzehnten scheiterte, ist es aus vielerlei Gründen nicht nur berechtigt, sondern auch unsere Pflicht, jedes Jahr auf das neue daran zu erinnern. Wie Professor von Steinau-Steinrück gestern richtig ausführte, ist das Attentat nicht ohne Wirkung geblieben. Die Ideale der Verschwörer haben nicht nur Eingang gefunden in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (Art. 1 bis 19 GG sowie Art. 20 Abs. 4 GG), sondern auch in den Traditionserlass der Bundeswehr (1965, 1982, 2018). Aber es war auch kein exklusives, auf wenige beschränktes Ereignis gewesen. Auch wenn Hitler behauptete, die Verschwörung sei 'von einer ganz kleinen Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherisch dummer Offiziere geschmiedet worden', so stand dahinter ein Netzwerk von vielen Männern und Frauen. Und dies wurde deutlich in einer nächtlichen Rundfunkerklärung eines unbekannten Wehrmachtsoffiziers vom 22. Juli 1944", führte Wolf in seiner Rede aus.Bundeskanzler Olaf Scholz hatte in seiner Gedenkrede im Bendlerblock über den Schutz unser Demokratie gesagt: "Unsere Demokratie ist auf unseren unermüdlichen Einsatz angewiesen, auf den Einsatz jeder und jeden Einzelnen." "Mit Jeder und Jede, meine Damen und Herren, sind wir gemeint", ergänzte Wolf abschließend. Neben vielen Mitgliedern der Kyffhäuserkameradschaft Grüsselbach waren auch die CDU-Landtagsabgeordnete Stefanie Klee, sowie der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand vor Ort. (pm)+++