Ein Stern, der euren Namen trägt
15 Jahre "Leben & Arbeiten" in der Gemeinde
Fotos: Antonius
17.07.2024 / POPPENHAUSEN (WAKU) -
Selbstbestimmt und heimatnah leben und arbeiten: Seit 2009 fördert "Leben und Arbeiten in Poppenhausen" Inklusion in der Gemeinde. Der Verein, der aus einem Kooperationsprojekt zwischen der Gemeinde Poppenhausen und Antonius entstanden ist, begleitet Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag und berät und unterstützt bei beruflichen Tätigkeiten. Mit Erfolg: Die Menschen sind fest in der Gemeinde integriert, arbeiten dort in Betrieben, sind in Vereinen aktiv und engagieren sich ehrenamtlich – zum Beispiel in der Feuerwehr, im Gesangsverein und im Schwimmbadbetrieb.
15 Jahre Inklusionsnetzwerk – Was wurde erreicht?
"Aber was ist in den 15 Jahren eigentlich passiert?", mit dieser Frage stößt Sebastian Bönisch aus der Geschäftsführung von Antonius einen Austausch an. Als erster Bewohner des Appartementhauses berichtet Steffen Teutloff voller Freude über seinen Einzug in 2011, sein Leben und seine Arbeit in Poppenhausen, Er arbeitet seit 2009 im Segelflugzeugbau Schleicher, ist Mitglied der freiwilligen Feuerwehr und im Vereinsvorstand, hat seinen Führerschein gemacht und spielt ehrenamtlich in sieben Gemeinden die Kirchenorgel. "Der Einzug damals war für mich ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Ich freue mich, dass ich hier leben darf und viele Freunde gefunden habe.", so Teutloff, den in Poppenhausen mittlerweile jeder kennt. Dankbar ist er vor allem Steffi Müller-Gerst, die von Anfang an die Projektleitung übernommen hat und ohne die Steffen wohl nie nach Poppenhausen gekommen wäre.Bürgermeister Manfed Helfrich: "Geben und Nehmen"
Bürgermeister Manfred Helfrich, der bei der Umsetzung des Projekts und der finanziellen Unterstützung keine Sekunde zögerte, beschreibt das Zusammenspiel zwischen Verein und Gemeinde als ständiges "Geben und Nehmen". Die Bürgerinnen und Bürger haben die Bewohnerinnen und Bewohner gut aufgenommen. Von ihrer Arbeit in der Tagespflege, der Gastronomie, der Bäckerei und das Engagement in Vereinen und auf Festen profitiere die gesamte Gemeinde. "Wir haben gewonnen", fasst er die Wirkung des Pilotprojekts zusammen, für das er auch nach Ende seiner Amtszeit eintreten möchte.Aktuell ist Antonius in sechs Kommunen aktiv
Als anfänglicher Ideengeber fungiert Antonius als Kompetenzzentrum, um Kommunen, die einen Leben- & Arbeiten-Verein organisiert haben oder dies in Zukunft planen, Wissen und Erfahrungen aus vorherigen Modellprojekten mitzugeben. Aktuell ist Antonius in sechs Kommunen aktiv, Tendenz steigend, wie Björn Bierent, Abteilungsleiter für Leben & Arbeiten, über das Wachstum und das zunehmende Interesse weiterer Kommunen berichtet.Haus in bunten Festplatz verwandelt
Um das Jubiläum gebührend zu feiern, verwandelte sich der Von-Steinrück-Platz vor dem Appartementhaus am Freitag, dem 12. Juli 2024, nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche in einen bunten Festplatz. Musik der Band "Hangar 7", Glücksrad, Popcorn, Auftritte der Kindertanzgruppe vom TSV Poppenhausen, des Trachtenvereins Abtsroda Rhön und der Antonius Showtanzgruppe boten ein abwechslungsreiches Programm. Für viele Lacher sorgte Special Guest des Abends Franz Habersack mit seiner Rhöner Mundart-Comedy.