Filialschließungen drohen

Dekokette Depot beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung

Die Filialschließungen drohen auch in Fulda und Bad Hersfeld.
Fotos: Marius Auth

17.07.2024 / REGION - Die Deko-Kette Depot hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, um die Sanierung zu beschleunigen. Eigentümer Christian Gries erklärte gegenüber dem Magazin Handelsblatt : "Wenn eine Sanierung zu langsam vorangeht, dann verbrennst du zu viel Geld. Wenn du zu lange wartest, hast du keine Chancen mehr."


Unterstützt wird Gries dabei von Sven Tischendorf, der die Zukunftsaussichten des Händlers trotz der schwierigen Lage positiv einschätzt und betont: "Das Verfahren ist sehr gut vorbereitet. Ich habe selten ein Unternehmen in einem solchen Verfahren begleitet, das so gut mit Liquidität ausgestattet ist."

Filialen kommen auf den Prüfstand

Betroffen sind damit auch die Depot-Geschäfte am Fuldaer Universitätsplatz und in Bad Hersfeld. Depot plant, bis Ende September Klarheit über die zukünftige Aufstellung zu erlangen, was harte Einschnitte für das Filialnetz sowie Zugeständnisse von Vermietern und Lieferanten bedeutet. Jede Filiale werde einzeln auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft, und Verträge könnten ohne Rücksicht auf Kündigungsfristen beendet werden, was mehr Flexibilität beim Umbau biete. Tischendorf betont: "Jede Filiale muss perspektivisch einen positiven Vorsteuergewinn liefern."

Der Einzelhandel, neben anderen Branchen wie Maschinenbau und Automobilzulieferern, ist stark von Insolvenzen betroffen. Im ersten Halbjahr 2024 beantragten 162 Unternehmen in Deutschland ein Insolvenzverfahren, ein Anstieg von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem sinkt die Quote der Firmen, die in der Insolvenz gerettet werden können, deutlich. (ms) +++

Das Depot-Geschäft in der Fuldaer Innenstadt.



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