Keine Pfandhalterung an Mülleimern

"Pfand daneben" kann teuer werden, keine Lösung in Sicht

"Pfandringe" wie diesen in Bamberg (Bayern) soll es an Mülleimern in Fulda auch weiterhin nicht geben.
Symbolbild: picture alliance / dpa | David Ebener

18.07.2024 / FULDA - "Pfand gehört daneben" - das gebietet der Anstand. Andernfalls müssen Pfand-Sammler sich durch den Müll wühlen. "Grundsätzlich ist es verboten, Abfall im öffentlichen Raum zu entsorgen", erklärt die Stadt Fulda. Es drohen Strafen, zumindest in der Theorie. Diesem Dilemma könnte einfach Abhilfe geschaffen werden. Die Stadt sieht keine Notwendigkeit.



Immer mal wieder liest man in Zeitungsberichten, dass Strafen verhängt werden für Menschen, die Pfandflaschen neben Mülleimern drapieren. Abfall darf nicht im öffentlichen Raum entsorgt werden. In vielen Städten finden sich, um diesem Dilemma vorzubeugen, mittlerweile Pfandhalterungen an den Mülleimern. So müssen die sammelnden Menschen sich nicht durch den Abfall wühlen und Pfand-Spender geraten nicht in Gefahr, ein Bußgeld zahlen zu müssen.

In der Regel keine Ahndung

Die Stadt Fulda hat eine andere Lösung: Das Ordnungsamt passe sein Vorgehen der jeweiligen Situation an. "Das heißt, es wird in der Regel nicht geahndet, wenn ein Pfandbehälter direkt an oder neben einem Abfallbehälter offensichtlich so deponiert wird, dass er dort leicht durch jemanden, der diese sammelt, gefunden wird", sagt Monika Kowoll-Ferger, Sprecherin der Stadt. In der Regel stünden solche Behälter dann auch nicht lange dort. "Offensichtliche Abfallentsorgung neben Abfallbehältern wird allerdings nicht toleriert", unterstreicht die Sprecherin.

Keine Abfallbehälter mit Pfandringen geplant

Dass diese Lösung keine Sicherheit für Pfand-Spender bietet, zeigt schon die Formulierung "in der Regel". Die Nutzung von Abfallbehältern mit Pfandringen sei in Fulda vor einigen Jahren bereits diskutiert worden. "Die Stadtverwaltung hat sich dagegen entscheiden, weil diese anfällig für Zweckentfremdung beziehungsweise Vandalismus sind und zudem Pfandflaschen grundsätzlich ins Pfandsystem gehören", so Kowoll-Ferger. Eine Lösung für das Dilemma ist also, zumindest in Fulda, nicht in Sicht. (Moritz Bindewald) +++

Monika Kowoll-Ferger, Sprecherin der Stadt Fulda.
Archivbild: O|N / Jonas Wenzel (Yowe)

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