Als Berufskrankheit anerkannt

Parkinson-Risiko durch Pestizide für "grüne Jobs"

Wichtig für alle, die in der Landwirtschaft arbeiten: Parkinson als Berufskrankheit anerkannt
Symbolbild: O|N Archiv

17.07.2024 / REGION FD - Darauf sollten Menschen mit "grünen Jobs" achten: Parkinson-Gefahr durch Pestizide. "Wer im Landkreis Fulda auf dem Feld arbeitet oder im Gewächshaus Pflanzen hochzieht, den kann es treffen: Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Parkinson zu erkranken", warnt der Bezirksvorsitzende der Ig Bau HessenMitte, Peter Manns.



Für Beschäftigte der "grünen Berufe" gebe es dazu nun eine wichtige Neuerung: Das Parkinson-Syndrom durch Pestizide wird jetzt erstmals als Berufskrankheit anerkannt, so die Ig Bau Hessen-Mitte. Damit hätten Betroffene über die Berufsgenossenschaft Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. "Wer welche Unterstützung bekommt, hängt vom Einzelfall ab. Es reicht von der medizinischen Versorgung bis zu Geldleistungen. Betroffene müssen allerdings nachweisen, dass sie in ihrem Berufsleben mindestens 100 Tage Pestiziden ausgesetzt waren", so Peter Manns von der AgrarGewerkschaft Ig Bau.

Das gelte neben Menschen, die in der Landwirtschaft gearbeitet haben, beispielsweise auch für Beschäftigte im Gartenbau, im Forst und in der Floristik. Sogar auf dem Bau werde bei Sanierungsarbeiten mit Pestiziden gearbeitet. "Vielen ist gar nicht bewusst, wo überall Pestizide zu finden sind. Gerade im Sanitärbereich kommen häufig Baustoffe mit Anti-Schimmelmitteln zum Einsatz. Und die enthalten oft Pestizide", erklärt Manns. Der Gewerkschafter rät Menschen, die in gefährdeten Branchen arbeiten, sich bei Fragen an ihre jeweilige Berufsgenossenschaft zu wenden.

Allein in der Landwirtschaft sind im Landkreis Fulda nach Angaben der Ig Bau Hessen-Mitte rund 370 Menschen beschäftigt. Viele davon hätten auch mit Pflanzenschutzmitteln zu tun, so die Agrar-Gewerkschaft. Deren Mitglieder können sich direkt an die Ig Bau vor Ort wenden: giessen@igbau.de oder telefonisch an 06 41 – 932 40 0. (pm) +++

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