Ziele erreicht
120 Teilnehmende bei Abschlusstagung des LIFE-Projekts "Rhöner Bergwiesen"
Foto: Nadja Moalem
16.07.2024 / POPPENHAUSEN (WAKU) -
Das mit 7,2 Millionen Euro geförderte EU-LIFE-Projekt "Rhöner Bergwiesen" geht im September nach acht Jahren zu Ende. Was in der hessischen Rhön für die Artenvielfalt des Berggrünlands, der Hutungen und ihrer Tierwelt erreicht werden konnte, haben die Projektverantwortlichen am 5. und 6. Juli bei ihrer Abschlusstagung in Poppenhausen vorgestellt. Mit mehr als 120 Teilnehmenden aus Naturschutz, Landwirtschaft, Forschung und Politik aus ganz Deutschland stieß die Veranstaltung auf großes Interesse. An den beiden Exkursionen am Folgetag nahmen über 50 Interessierte teil.
Neun Fachvorträge und zwei Podiumsdiskussionen standen am ersten Tag auf dem Programm. Neben Ergebnissen der Naturschutzmaßnahmen für die verschiedenen Lebensräume und Zielarten teilten die Referierenden auch Erfahrungen aus anderen LIFE-Projekten mit dem Schwerpunkt Grünland.
Einblicke in den Lebensraum Grünland
Detlef Mahn (HLNUG) und Dr. Johanna Steger (Landkreis Fulda) boten Einblicke in den Lebensraum Grünland, seine Bedeutung für den Naturschutz, seinen Zustand und seine Entwicklung sowie die Erhaltungsmöglichkeiten durch Vertragsnaturschutz in Hessen.In ihren Vorträgen über die Bestandsentwicklungen von Zielarten, für die mit LIFE-Mitteln Lebensraumverbesserungen umgesetzt wurden, sprachen sich Ornithologe Pablo Stelbrink und Schmetterlingsexperte Benno von Blanckenhagen dafür aus, die Maßnahmen unbedingt weiterzuführen. Auch wenn bei einigen stark bedrohten Zielarten wie Braunkehlchen und Raubwürger kein Trend nach oben erkennbar sei, seien die Instandsetzungen ihrer Lebensräume Voraussetzung dafür, dass die Arten zurückkommen können, so Stelbrink. Besonders erfreuliche Ergebnisse dokumentierte von Blanckenhagen für den Goldenen Scheckenfalter: Nach den Pflegemaßnahmen durch das LIFE-Projekt und der Vergrößerung seines Lebensraums sieht es nach Jahren des Rückgangs wieder gut für den Falter in der Rhön aus. Auch für den in Hessen stark bedrohten Schwarzstorch, eine weitere Zielart im LIFE-Projekt, zog Bernd Mordziol-Stelzer von HessenForst das Fazit, dass bei den gemeinsamen Maßnahmen zur Biotopverbesserung jetzt nicht lockergelassen werden dürfe.
Den erreichten Stand und die gewonnene Expertise behalten
In ihren abschließenden Statements zur Weiterführung der im Projekt begonnenen Maßnahmen sagten die Verantwortlichen von Landkreis Fulda, Regierungspräsidium Kassel, Hessischem Umweltministerium, HessenForst und Biosphärenreservat zu, alle zur Verfügung stehende Möglichkeiten zu prüfen, um den erreichten Stand, die gewonnene Expertise und das Personal zu halten. Denkbare Instrumente sind neben dem Vertragsnaturschutz und der Natura-2000-Förderung auch die Gründung eines Landschaftspflegeverbands. "Wir wollen die Arbeit des LIFE-Projekts fortführen und werden unsere Verantwortung als Landkreis wahrnehmen", betonte Fuldas Landrat Bernd Woide bereits bei seiner Begrüßung.Der 24-seitige Abschlussbericht des LIFE-Projekts ist in gedruckter Form bei der hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates in Hilders erhältlich und steht online unter www.rhoener-bergwiesen.de zum Download zur Verfügung. (pm) +++
Foto: Nadja Moalem
Foto: Leonard Korth