Wildwasser- und Kanusport

Fuldaer Kanuten holen Silber und Bronze bei der Europameisterschaft U18/23

Christian Dajek
Fotos: Verein

13.07.2024 / ENGELBERG/FULDA - Die Engelberger Aa, gelegen im idyllischen Nidwalden in der Schweiz, war Ausgangspunkt für die diesjährigen "Wildwater Canoeing European Championships 2024". Der vier Fuldaer Kanuten Jasper Zentgraf, Christian Dajek, Anne Jäger und Finja Staubach hatten sich die letzten Monate hinweg über unterschiedliche Ranglistenrennen und die Deutschen Meisterschaften Ende Mai für das internationale Rennen qualifiziert.


Am vergangenen Samstag starteten sie mit 17 weiteren deutschen Kanuten - unter anderem aus Hamburg, Celle, Köln, Düsseldorf und München - in die Schweiz. Nach der sechsstündigen Anreise ins Nachbarland standen neben dem Check-Inn ins Team-Hotel die ersten Besprechungen aller Sportler mit den Nationaltrainern und -betreuern auf dem Plan. Ausgeschlafen und voller Motivation, standen für den nächsten Tag die ersten Trainingsläufe auf der Tagesordnung, bei denen zunächst das Kennenlernen der Strecke im Fokus stand.

Das Wetter war nicht immer auf der Seite der Paddler und sorgte durch starke Regenfälle für schwankende Wasserstände, die nicht nur das Einprägen der Route - sondern auch den Anspruch der Strecke deutlich erschwerte. Nach drei intensiven und nachhaltigen Trainingstagen wurde am Dienstagabend die Europameisterschaft durch den ausrichtenden Verein in Nidwalden feierlich eröffnet, und es war spürbar, dass die Vorfreude und Aufregung bei allen Sportlern gleichermaßen anstieg.

Vorfreude und Aufregung steigt bei allen an

Die kommenden Tage waren vollgepackt mit den unterschiedlichsten Disziplinen. Für Mittwoch und Donnerstag standen die Klassik-Läufe auf dem Plan. Begonnen wurde mit den Klassik-Einzel-Rennen. Auf einer Distanz von ca. 5,5 Kolometer Wildwasser zeigten die Sportler in einem Zeitfenster von etwa 15 Minuten ihr Können. Die weiblichen Junioren starteten als Erste. Als Fuldaer Juniorin ging Finja Staubach an den Start und stellte ihr Können bei ihrer ersten Europameisterschaft unter Beweis.

Sie erreichte Platz 18 und qualifizierte sich mit dieser Leistung für den Start in den Klassik-Mannschaftsläufen für den nächsten Tag - da sie als drittschnellste deutsche Sportlerin durchs Ziel fuhr. Für die weiblichen U23 Damen startete Anne Jäger und fuhr mit ihrer Zeit auf Platz 20. Die Rennen der Herren folgten nachmittags. Hier performten Jasper Zentgraf und Christian Dajek bei den männlichen U23 Herren.

Herausfordernder erster Wettkampftag

Nach einem herausfordernden ersten Wettkampftag hieß es, wieder Kräfte zu sammeln und sich für die kommenden Läufe zu fokussieren. Vor allem für Finja Staubach, die am nächsten Tag mit ihren U-18 Teamkolleginnen Juli Faaß aus Köln und Lisbeth Antons aus Celle in der Team-Kategorie an den Start ging. Die drei belegten in einem starken Feld Platz 5.

Nach den Tagen auf der Langdistanz fanden die verbleibenden Wettkämpfe auf der Sprintstrecke statt, auf der der 60-Sekunden-Fokus galt. Das anvisierte Ziel war, sich durch eine passgenaue Linie im ersten Lauf direkt für das Finale zu qualifizieren. Die schnellsten 5 Kanuten aus jeder Kategorie standen bereits nach dem 1. Lauf auf der heiß begehrten Finalisten-Liste. Über den 2. Lauf paddelten sich weitere 10 Sportler ins Finale.

Finja Staubach scheitert knapp, Anne Jäger schnappt sich das Ticket fürs Finale

Finja Staubach erkämpfte sich in ihrem Vorlauf im zweiten Lauf Platz 16 - und verpasste somit das Finale knapp. Anne Jäger fuhr in ihrem Feld mit einem starken zweiten Lauf auf Rang eins und sicherte sich somit das Ticket für die Finalläufe. Jasper Zentgraf zeigte mit einem schnellen ersten Lauf, dass mit ihm im Sprint zu rechnen ist, fuhr aber mit dem achten Platz knapp an der Direktqualifikation für das Finale vorbei. Auch mit seinem zweiten Lauf, in dem er auf Rang 15 fuhr, scheiterte er unmittelbar an der Finalqualifikation.

Sein Teamkollege Christian Dajek kämpfte sich mit einem starken zweiten Lauf auf Platz 9 und sicherte sich somit die Zusage für das Finale. Nach einem erfolgreichen ersten Sprinttag stand fest, dass sich alle vier Fuldaer einen Platz in den begehrten Sprintmannschaften erkämpft hatten - und mit Dajek und Jäger noch zwei Finalläufe im Einzel durch Fuldaer Boote vertreten werden.

Christian Dajek und Anne Jäger im Kreis der Schnellsten in Deutschland

Am Samstag, dem letzten Renntag der EM, standen sowohl die Final- als auch die Mannschaftsläufe an: Ein Tag, an dem die Karten neu gemischt werden sollten. Zunächst ging Anne Jäger an den Start, sie konnte sich in ihrem starken Feld den 11. Platz sichern und beendete ihre Einzel-Sprint-Rennen als zweitschnellste deutsche Sportlerin. Christian Dajek sicherte sich bei den männlichen U23 Rang 13 - und wurde somit in seiner Altersklasse schnellster Deutscher.

Am Nachmittag gingen die Sprintmannschaften an Start. Die Juniorinnen Finja Staubach, Juli Faaß und Lisbeth Antons lieferten einen starken Auftakt, fuhren mit ihrem Lauf auf Rang 2 - und wurden somit Vize-Europameister.

Das Team Dajek, Zentgraf und Niederle Gomez (Düsseldorf) zeigte, dass es gemeinsam harmoniert und einen fehlerfreien performen kann. Jedoch verpassten sie trotz ihrer schnellen Zeit das Podest um 0,04 Sekunden und mussten sich mit einem 4. Platz zufriedengeben. Den krönenden Abschluss machten die weiblichen U23 Anne Jäger, Luisa Puttkammer (Düsseldorf) und Alina Zimmer (Celle), denn sie sicherten mit ihrer schnellen Sprintmannschaft die Bronzemedaille.

Bei der Siegerehrung am Abend wurden die Medaillen feierlich überreicht und die Europameisterschaft mit einer Abschlusszeremonie und anschließender Feier beendet. Mit zwei Medaillen im Gepäck, starken Leistungen, neuen Erfahrungen und Erlebnissen machten sich die Sportler am Sonntag auf den Heimweg. (pm) +++













Finja Staubach

Jasper Zentgraf

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