Hessen will bis 2045 klimaneutral werden

Überzeugt mit Klimabildung, guten Projekten und einem starken Netzwerk

Sie sind die Gesichter der Klimabildungslandschaften in Hessen. Ganz vorne Dr. Sabine Schmalz (3.v.l.) und Dr. Alexandra Botzat (3.v.r.), die Koordinatorinnen der Klimabildungslandschaft Vogelsberg.
Foto: Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

15.07.2024 / REGION VB - Bis spätestens 2045 möchte das Land Hessen klimaneutral werden. Als einen Baustein für dieses Ziel hat das Umweltministerium den Klimaplan entwickelt, der Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität abbildet. Diese sollen in verschiedenen Handlungsfeldern wirksam werden, unter anderem im Bereich Bildung und Forschung.



Hier setzt die Einrichtung von Klimabildungslandschaften an, die das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt beauftragt hat, um Inhalte im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu vermitteln. Klimabildungslandschaften sollen Klimaschutz und Nachhaltigkeit im kommunalen Gefüge verankern, ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für das Thema schaffen und Zugang zu Informationen und Angeboten ermöglichen.

Für den Vogelsberg haben sich AZN - Natur-Erlebnishaus und der klimafairein als Bietergemeinschaft um diesen Auftrag beworben. Beide Vereine sind etablierte und weitvernetzte Akteure sowohl im Bereich des Klimaschutzes der Region als auch der BNE. Ihr Konzept, das im Vogelsberg die Themen "Nachhaltiger Tourismus" und "Nachhaltige Ernährung" in den Fokus rückt, überzeugte die Verantwortlichen des zweistufigen Bieterverfahrens in Wiesbaden. Dr. Alexandra Botzat (AZN) und Dr. Sabine Schmalz (klimafairein) werden nun für vier Jahre lang im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung des Vogelsbergs und angrenzender Gebiete benachbarter Landkreise arbeiten und Mitstreiter aus allen gesellschaftlichen Bereichen für die Klimabildungslandschaft Vogelsberg gewinnen und vernetzen.

Starkes Zeichen gesetzt

"Der Vogelsberg ist bereits sehr aktiv in Sachen Klimaschutz und Klimabildung", sagt Schmalz. "Insbesondere mit der Mitmachkonferenz im vergangenen Jahr haben wir ein starkes Zeichen setzen können, um die bestehende Nachhaltigkeitsinitiativen zu vernetzen und die Kompetenzen in der Region sichtbar zu machen", ergänzt Botzat. Jetzt gehe es darum, das Bestehende – etwa die Gemeinschaftsgärten, die Ansätze für nachhaltigen Tourismus, die ökologische Landwirtschaft oder Naturschutzkonzepte – gemeinsam weiterzuentwickeln und in die Breite der Gesellschaft zu tragen. "Das heißt, wir setzen zukünftig nicht nur Impulse an klassischen Bildungsorten, sondern bringen die wichtigen Akteure aus Kommune, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen, damit die Synergien genutzt werden und neue Kooperationen entstehen können", so Botzat.

Dabei hilft es natürlich, dass sowohl AZN als auch klimafairein schon jetzt Teil eines großen Netzwerkes sind, aus dem heraus ein Kernteam gebildet werden soll. Für die beiden Koordinatorinnen der Klimabildungslandschaft Vogelsberg stehen Klimaschutz und BNE im Vordergrund ihrer Arbeit und sie sind sicher, dass alle Aktivitäten in diesem Bereich weiterwirken werden: "Die Regionalentwicklung wird deutlich von der Klimabildungslandschaft profitieren", sagt Schmalz, "sowohl mit Blick auf den Tourismus als auch auf das alltägliche Leben der Vogelsberger und Vogelsbergerinnen."

Einrichtung der Klimabildungslandschaften

Mit der Einrichtung der Klimabildungslandschaften und der Auftragsvergabe an lokale Akteure nimmt Hessen eine bundesweite Vorreiterrolle ein. Neben den Regionen um Marburg, Kassel, Frankfurt und Wiesbaden ist der Vogelsberg eine von fünf Klimabildungslandschaften in Hessen.

"Unser Auftrag gilt für vier Jahre", freuen sich Botzat und Schmalz auf eine spannende Zeit mit vielen bekannten und noch kennenzulernenden Netzwerkpartner und Netzwerkpartnerinnen. Sie versprechen, regelmäßig über Aktivitäten, Pläne und Erfolge in der Klimabildungslandschaft zu berichten. Auch eine eigene Website ist in Arbeit: "Wir möchten nicht nur informieren, sondern auch viele Menschen für unsere Aktivitäten gewinnen, sie begeistern und miteinander vernetzen – denn es geht nur gemeinsam." (pm) +++

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