Impuls von Stefan Buß: Respekt und Zusammenhalt im Zeltlager
Der Stadtpfarrer Stefan Buß.
Archivfoto: O|N/ Hendrik Urbin
17.07.2024 / FULDA -"Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß" - heute aus dem Zeltlager der Stadtpfarrei Fulda auf dem Jugendzeltplatz RettenAu in Rettenbach am Auerberg (Allgäu).
Ich freue mich jedes Jahr auf die Tage mit den Kindern und Jugendlichen im Zeltlager unserer Stadtpfarrei. In diesem Jahr sind wir im Allgäu. Wenn auch das Schlafen im Zelt auf Isomatte mir und vor allem meinem Rücken nicht mehr guttut, da hilft aber ein bequemes Feldbett ab. Es sind immer Tage von besonderem Erleben. Für die Kinder ist es wichtig Gemeinschaft zu erleben, neue Freundschaften zu knüpfen und die Natur zu erfahren.
Im Vorfeld des Zeltlagers wurde mir ein Wort aus dem Römerbrief des Apostel Paulus aus der Bibel wichtig. Da heißt es: "Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe Aufgabe haben, so sind wir viele, ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des anderen Glied." Diese Worte erinnern uns daran, dass wir alle ein Teil von etwas Größerem sind. Im Zeltlager erleben die Kinder das ganz konkret: Jeder bringt seine eigenen Stärken und Fähigkeiten ein, um die Gemeinschaft zu bereichern. Einige sind gut darin, Feuer zu machen, andere organisieren Spiele oder hören einfach zu, wenn jemand reden möchte. Jede Rolle ist wichtig und wertvoll. Gemeinschaft bedeutet, dass jeder für jeden da ist, einander unterstützen und zusammenhalten. In der Natur des Zeltlagers lernen die Kinder, wie wichtig es ist, sich aufeinander verlassen zu können. Wenn wir zusammen ein Zelt aufbauen oder gemeinsam eine Wanderung unternehmen, spüren alle, dass wir stärker sind, wenn alle sich als Team verstehen.
Achtsamkeit und Respekt sind entscheidend, um eine harmonische Gemeinschaft zu schaffen. Achtsamkeit bedeutet, aufmerksam für die Bedürfnisse und Gefühle der anderen zu sein. Es bedeutet auch, die Natur in diesen Tagen zu schätzen und zu schützen. Respekt zeigt sich in der Art, wie alle miteinander umgehen, wie sie zuhören und wie sie die Grenzen und Meinungen der anderen achten. In einer Zeltlagerrunde am Feuer erzählen die Kinder von ihren Erlebnissen. Jemand berichtet, dass ihm jemand geholfen hat, als er Schwierigkeiten hatte, oder sie erzählen, dass sie einen Ort besonders sauber hinterlassen haben, damit die nächsten ihn genauso genießen können wie sie und viele andere Dinge. Es sind oft Kleinigkeiten des Alltags, die aber Veränderung bewirken. Erlebtes aus dem Zeltlager kann dann auch den Alltag zu Hause wieder prägen. Wie können diese Prinzipien im täglichen Leben umgesetzt werden?
Es geht, um das Bemühen aufmerksam und aktiv zuzuhören, wenn jemand spricht. Einander zu helfen, besonders denjenigen, die es schwer haben. Es geht darum zu lernen, die Natur mit Respekt zu behandeln, indem kein Müll hinterlassen wird und achtsam mit Pflanzen und Tieren umgegangen wird. Und viele andere Dinge. Ich wünsche den Kindern und Ihren Betreuern weiterhin gute Tage, erlebnisreich, gemeinschaftsfördernd und als positiven Impuls für den Alltag zu Hause. (Stefan Buß) +++