Der Stadtpfarrer bei OlN: Das Gleichnis vom Sämann (Matthäus 13,1-23)
Stadtpfarrer Stefan Buß
Archivbild: O|N/Hendrik Urbin
20.07.2024 / FULDA -"Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda!" Jesus erzählte immer wieder Gleichnisse, um den Menschen das Wirken Gottes erfahrbar zu machen. Er setzte an in den Lebenserfahrungen der Menschen seiner Zeit. So war auch das Bild vom Sämann, der auf dem Acker seinen Samen ausstreut, den Menschen seiner Zeit ein vertrautes Bild. Und auch der heutige Mensch kann sich das Gleichnis erschließen. Im Gleichnis bei Matthäus heißt es: "Siehe, ein Sämann ging auszusäen. Und indem er säte, fiel etliches auf den Weg; da kamen die Vögel und fraßen es auf. Etliches fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, verwelkte es; und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Etliches fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen empor und erstickten es. Etliches fiel auf gutes Land und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach." (Matthäus 13,3-8)
Jesus erklärt in diesem Gleichnis, dass der Same das Wort Gottes ist. Die verschiedenen Böden, auf die der Same fällt, zeigen die verschiedenen Möglichkeiten auf, wie Menschen das Wort Gottes aufnehmen.
Der Same, der auf den Weg fällt und von den Vögeln gefressen wird, steht für diejenigen, die das Wort hören, aber es nicht verstehen. Oft sind Menschen selbst wie dieser Weg, wenn sie das Wort Gottes hören, aber es nicht wirklich aufnehmen. Vielleicht sind sie abgelenkt oder die Herzen sind verhärtet durch Zweifel und Sorgen.
Der Same, der auf felsigen Boden fällt, wächst schnell, weil er keine tiefe Erde hat. Doch wenn die Sonne aufgeht, verwelkt er, weil er keine Wurzeln hat. Dies sind die Menschen, die das Wort Gottes mit Freude aufnehmen, aber keine tiefe Verwurzelung haben. Wenn Schwierigkeiten oder Verfolgung wegen des Wortes kommen, fallen sie schnell ab. Jeder Mensch erlebt schwierige Zeiten und Anfechtungen. Es ist wichtig, dass er dann in diesen Zeiten fest im Glauben verwurzelt bleiben, indem er sich auf Gott und seine Verheißungen einlässt und vertraut.
Der Same, der unter die Dornen fällt, wird erstickt von den Sorgen dieser Welt und dem trügerischen Reichtum. Dies beschreibt diejenigen, die das Wort Gottes hören, aber es wird erstickt durch die vielen Ablenkungen und Sorgen des Lebens. Wie oft lassen Menschen sich von ihren täglichen Sorgen und Pflichten und allen möglichen materiellen Wünschen ablenken? Es gilt zu lernen, Prioritäten zu setzen und Gott an die erste Stelle im Leben zu setzen.
Der Same, der auf guten Boden fällt, bringt viel Frucht. Dies sind diejenigen, die das Wort hören und verstehen, und die in ihrem Leben Frucht bringen – teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. Wie können wir sicherstellen, dass wir dieser gute Boden sind? Indem wir Gottes Wort nicht nur hören, sondern es auch in die Tat umsetzen. Indem wir unseren Glauben vertiefen, indem wir beten, die Bibel studieren und in der Gemeinschaft der Gläubigen wachsen.
Das Gleichnis vom Sämann fordert Menschen heraus, ihr Herz zu prüfen und zu fragen: Welcher Boden sind wir? Lassen wir zu, dass Gottes Wort in unserem Leben Wurzeln schlägt und Frucht bringt? Oder lassen wir es von den Sorgen und Ablenkungen dieser Welt ersticken?
Möge der Herr die Herzen öffnen, damit sie sein Wort aufnehmen und Frucht bringen im Tun im Alltag. (Stefan Buß) +++