Lkw-Fahrer (55) wird massiv eingeklemmt - Ersthelfer berichtet
Bei einem Unfall auf der A5 wurde ein Lkw-Fahrer massiv in seinem Fahrzeug eingeklemmt.
Fotos: Rene Kunze
09.07.2024 / GRÜNBERG -Diese Bilder wird Ersthelfer Mark aus Erfurt so schnell nicht vergessen. Er musste mit ansehen, wie rund 50 Meter vor ihm ein schwerer Unfall passierte. Sofort stellte er sein Auto ab und versuchte alles, um dem massiv eingeklemmten und schwer verletzten Lkw-Fahrer zu helfen.
Der Unfall passierte am Dienstagmorgen gegen 06:50 Uhr auf der A5, kurz vor der Anschlussstelle Grünberg (Landkreis Gießen).
Laut ersten Informationen fuhr ein 55-jähriger Lkw-Fahrer mit seinem Gespann auf einen vorausfahrenden Lastwagen auf. Dabei wurde der Mann in seinem Fahrerhaus eingeklemmt. "Ich bin sofort zu ihm, jedoch ging die Fahrertür und auch die Beifahrertür nicht auf", berichtete Ersthelfer Mark gegenüber OSTHESSENlNEWS. "Also habe ich versucht, ihn wachzuhalten und abzulenken, bis die Rettungskräfte eintrafen."
80 Feuerwehrkräfte vor Ort
Immer wieder seien Autos vorbeigefahren, ohne anzuhalten. "Also habe ich zusammen mit drei weiteren Helfern die A5 gesperrt." Auch die Feuerwehrkräfte aus Homberg (Ohm), Mücke und Nieder-Ohmen hatten aufgrund einer fehlenden Rettungsgasse große Schwierigkeiten, überhaupt zum Unfallort zu gelangen.
"Die Rettung selbst gestaltete sich sehr aufwendig. Wir mussten schweres Gerät einsetzen, um den eingeklemmten Mann zu befreien", sagte Einsatzleiter und Gemeindebrandinspektor aus Mücke, Martin Schlosser. Rund eine Stunde lang waren die 80 Retter beschäftigt, den Fahrer aus dem Lkw herauszubekommen. Der Rettungshubschrauber Christoph Gießen flog den Schwerverletzten anschließend in das nächste Krankenhaus. Der Fahrer des vorausfahrenden Lkw blieb unverletzt.
Vollsperrung
Weil der zweite Lkw Milch transportiert hat, musste dieser zunächst vollständig abgeladen werden, bevor der Abschlepper zum Einsatz kommen kann. Die Unfallstelle musste deshalb zwischen den Anschlussstellen Homberg/Ohm und Grünberg bis etwa 14 Uhr voll gesperrt werden. Der Verkehr wurde zuvor abgeleitet, zeitweise bildeten sich Rückstaus bis in den Bereich Alsfeld. Später konnte ein Fahrstreifen wieder freigegeben werden, der Verkehr konnte so die Unfallstelle passieren. Aufgrund der Bergungs- und Reinigungsarbeiten kam es auch im Anschluss zu Verkehrsbehinderungen.
Die Unfallursache ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Der Schaden wird derzeit auf etwa 200.000 Euro geschätzt. Die Polizei bittet um Hinweise von Unfallzeugen an die Polizeiautobahnstation Butzbach unter der Telefonnummer 06033 / 7043-5010. (nia) +++