Unbändige Freude und Energie

Fest in Kinderhand: Erstes Kinderfestival "Leo feiert!" ist ein Mega-Erfolg

Das erste Kinderfestival macht Alsfeld an diesem Wochenende
Fotos: goa

08.07.2024 / ALSFELD - Es begann mit dem Alsfelder Opa Jürgen, seiner Gitarre und der Idee, die Musik in den Kindergarten von Enkel Hannes zu tragen, um sie zu teilen und zu vervielfachen. Dass jener Jürgen Litzka eine Lawine ungeahnten Ausmaßes lostreten würde, hätte er sich wohl nicht träumen lassen: an diesem Wochenende wird die Alsfelder Innenstadt an etlichen Hotspots von hunderten Kindern und ihren Eltern "erobert".


Unter dem Motto "Leo feiert!" erlebt das erste Kinderfestival seine fulminante Premiere. Bereits der Samstag übertrifft alle Erwartungen Litzkas und der Verantwortlichen von ALS AKTIV und der Stadt Alsfeld. Die Mottofiguren "Leo" und "Dorian" feiern, und eine ganze Innenstadt macht mit! Herbert Grönemeyer wurde zum Festivalauftakt zwar nicht in Alsfeld gesehen, doch auch er hätte in "Leos Zirkus" auf dem historischen Marktplatz, am Märchenhaus, dem Schnepfenhain-Parkdeck, dem Kloster- und Bürgergarten und den zahlreichen weiteren Brennpunkten seine wahre Freude. Wir erinnern uns an einen seiner Songtexte: "Die Welt gehört in Kinderhände / Dem Trübsinn ein Ende / Wir werden in Grund und Boden gelacht / Kinder an die Macht!"

Wer am Samstag, dem Festival-Eröffnungstag, über den Marktplatz und von der alten Post durch die Innenstadtstraßen bis zu Stadtschule und Stadthalle schlenderte, konnte sich der unbändigen Freude und Energie spielender und singender Kinder definitiv nicht entziehen. Unzählige Vereine, Verbände und Firmen lokalen, regionalen und überregionalen Zuschnitts machten mit und luden zur Action ein. Stellvertretend sei einer der weltweit größten Spielehersteller genannt: die Firma Toynamics aus Mücke. CEO Dennis Gies und sein Team hatte als einer der Hauptsponsoren ein wahres Arsenal an Spielgeräten und Giveaways mitgebracht und bespielte exklusiv den Klostergarten.

Blaulicht-Ehrenamtsfamilie

Der Schnepfenhain gehörte der Blaulicht-Ehrenamtsfamilie: Feuerwehr, DRK und THW stellten sich vor und betrieben Nachwuchswerbung. Unterstützt wurden sie von wandelnden Fotomotiven: den tierischen Animations-TV-Helden der Serie Paw Patrol. Gleich nebenan in der Marburger Straße durfte mal ausnahmsweise hemmungslos gerast werden: nicht von Autofahrern, sondern von kleinen und großen Bobbycar-Piloten, die ihre Meister vom Kino abwärts ermittelten. Der Alsfelder Skiclub hatte hier den Hut auf. Gab es eigentlich bei diesem Fest irgendetwas, was nicht angeboten wurde? Zugegeben: auf das per Hinweisschild präsentierte diskussionswürdige Getränkeangebot am Weinhaus hätte man bei einem Kinderfestival wohl verzichten können: "1 Meter / 10 Bier + 1 für 35 €". Das war nicht nur zur morgendlichen Uhrzeit daneben.

Verstetigung vorgesehen

Litzkas musikalischer Mitmach-Funke hatte vor Wochen und Monaten die Kita seines Enkels gezündet und sprang auf die anderen städtischen Kindergärten, aber auch seine Vorstandkollegen von ALS AKTIV (ehemals Verkehrsverein) sowie auf die Verantwortlichen des Stadtmarketings über. Ein Team um Litzka, Lara Mettbach und Uwe Eifert erstellten ein Konzept, das von vornherein darauf ausgelegt war, sich nicht auf dieses eine Mal zu beschränken, sondern im Erfolgsfall als Nachfolger des seitherigen Kräuter- und Märchenmarktes jährlich wiederholt zu werden. In dessen Tradition gibt es am Sonntag nicht nur Teil 2 des Festes, sondern auch verkaufsoffene Innenstadt-Geschäfte.

"Was bleibt" als emotionaler Höhepunkt: Litzka singt mit 300 Kita-Kindern

Rappelvoll wurde es auf dem Marktplatz, als sich die Kinder aller Alsfelder Kitas vor der Bühne versammelten. Gemeinsam mit ihrem Mentor Jürgen Litzka brachten sie die Ergebnisse der gemeinsamen Übungsstunden zu Gehör. Nicht zu toppender Höhepunkt: zum letzten Lied "Was bleibt sind Freunde fürs Leben" stießen Litzkas Bandmitglieder von Halb6 und Bandsalad hinzu. Die Puhdys hätten ihre Freude gehabt!

Falls die Kinder mit den Eindrücken dieses fabelhaften Festauftaktes einen Festival-Präsidenten wählen dürften – oder einen König, um im märchenhaften Bild des Festes zu bleiben – Litzka hätte größte Chancen, nicht nur von seinem Enkel Hannes, sondern von unzähligen Kindern zu "Kinderkönig Jürgen I." ernannt zu werden. Er wäre sicher ein gütiger König und könnte sich über die zweitägige Realität freuen: er brachte zusammen mit ALS AKTIV und der Stadt in Alsfeld für zwei Tage die Kinder an die Macht. (goa) +++

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