Nachtfalter

Schlafen unter dem Sternenhimmel: Innovatives Übernachtungskonzept

Alle Beteiligte an dem Projekt des Nachtfalters
Fotos: Mediennetzwerk Hessen/Stefan Herr

05.07.2024 / POPPENHAUSEN (WAKU) - Schlafen mit dem Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel. Auf der Maulkuppe neben dem Fuldaer Haus in Poppenhausen wurde eine Übernachtungsmöglichkeit geschaffen, die es ermöglicht, direkt im Grünen aufzuwachen. Der sogenannte "Nachtfalter" ist von drei Studentinnen der Kunsthochschule Kassel entworfen worden.



Mit einem Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel können Naturfreunde nun auf der Maulkuppe eine besondere Übernachtungserfahrung genießen. Was als Studienprojekt 2022 begann, wurde nun realisiert.

In Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Rhön und dem Naturpark Hessische Rhön entstand in den vergangenen Jahren eine umweltfreundliche Übernachtungsmöglichkeit, die es Reisenden erlaubt, ohne negativen Einfluss auf die Natur zu übernachten. Die Studentinnen Anne Mack, Olga Turiel und Thea Griep haben zusammen mit ihrer ehemaligen Professorin Nicola Stattmann das Projekt initiiert und umgesetzt. Stattmann erklärt: "Nach intensiver Recherche über die Rhöner Biosphäre hier, der Analyse der Aufenthaltsdauer der Besucher in der Rhön und vielen Gesprächen mit den Beteiligten, konnten wir das Konzept verwirklichen."

Torsten Raab, Geschäftsführer des Naturparks Hessische Rhön, zeigte sich begeistert bei der Einweihung des Biwaks: "Ich freue mich, dass wir hier so ein tolles Projekt zusammen mit dem Fuldaer Haus auf die Beine stellen konnten." Eine bereits zuvor genutzte Ecke neben dem Restaurant wurde als Standort gewählt. "Wir wollten eine Stelle auswählen, die bereits genutzt wurde. Ursprünglich dachten wir an den ehemaligen Campingplatz unterhalb des Fuldaer Hauses", so Raab weiter. An dem ausgewählten Platz befindet sich bereits eine Lagerfeuerstelle und ist auch in der Vergangenheit bereits benutzt worden. Auch Jutta und Andreas Rau, die Besitzer des Fuldaer Hauses, waren in die Entscheidung involviert und freuen sich nach den Probeübernachtungen, weiterhin Gäste im Freien empfangen zu können.

Bei der feierlichen Einweihung und Segnung durch einen Pfarrer ließ es sich auch der Poppenhausener Bürgermeister Manfred Helfrich nicht nehmen, seine Unterstützung zu zeigen. "Der Tourismus in der Rhön ist uns sehr wichtig. Durch dieses Projekt können wir hoffentlich in den nächsten Jahren mehr zu unseren 900 Übernachtungsplätzen zählen", betonte Helfrich.

Die verantwortliche Professorin Stattmann bezeichnet das "Schlaf-Produkt" als flexibel und vielseitig einsetzbar. "Es ist so konzipiert, dass es auf einer einfachen Obstwiese oder neben einem Bauernhof aufgebaut werden kann." Das innenliegende Schlafnetz ist erhöht, sodass beispielsweise Wildschweine ungehindert darunter durchlaufen können, ohne die Biosphäre zu stören. Die Firma Simonmetall aus Tann unterstützte bei der Konstruktion, wobei den Entwicklerinnen die Verwendung regionaler Firmen und Materialien besonders wichtig war. Auch bei Regen kann der wasserfeste Schutz zu gemacht werden, sodass die Gäste eine trockene Nacht in der Naturverbringen können.

Dieses innovative Übernachtungskonzept soll in den kommenden Jahren auch an anderen Orten realisiert werden und soll so das touristische Angebot der Rhön nachhaltig bereichern. Bisher ist es noch in der Probephase, soll aber sobald alles funktioniert für die Buchung über das Fuldaer Haus zur Verfügung stehen. Jedoch kann über den Übernachtungspreis noch nicht gesprochen werden. Die Besitzerin Jutta Rau sagt dazu: "Wir schauen wie die Testzeit läuft. Da wir verschiedene Konzepte wie: mit Benutzung der Dusche oder Mahlzeiten anbieten möchten. Dabei würde sich der Preis auch individualisieren." (Linda Scherdin) +++

Das Biwak selbst \r\n

Die drei Studentinnen aus Kassel: Anne Mack. (v.l) Thea Griep, Olga Turiel mit ihrer Professorin Nicola Stattmann

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