"Stiftung muss zukunftsfähig sein"
Alois Rhiel (73) scheidet aus dem Antonius-Stiftungsrat aus
Archivfotos: ON
02.07.2024 / FULDA -
Er ist eins der bekanntesten Gesichter bei Antonius: Am Wochenende ist Dr. Alois Rhiel aus dem Stiftungsrat der Bürgerstiftung Antonius ausgeschieden. Seit 2019 war der ehemalige Fuldaer Oberbürgermeister und Hessische Wirtschaftsminister Vorsitzender dieses Gremiums, zuvor Vorsitzender des Kuratoriums.
Dass er in dieser Funktion nicht mehr weiterwirken wird, liegt an der neuen Struktur von Antonius, an der Rhiel selbst aktiv mitgearbeitet hat – diese wurde 2020 vorgestellt. Dort ist unter anderem geregelt, dass ein Mitglied des Stiftungsrats bei seiner Wiederwahl nach fünfjähriger Amtszeit einer Altersbegrenzung unterliegt. "Grundsätzlich ging es uns bei der neuen Struktur aber vor allem darum, dass die Stiftung zukunftsfähig ist, indem immer wieder engagierte Bürgerinnen und Bürger ein Mandat auf Zeit übernehmen", so Rhiel. "Das ist inzwischen gelungen."
Er stammt aus dem Marburger Land
Rhiels Verbindung zu Antonius reicht bis in seine Kindheit – die er im Marburger Land verbracht hat – zurück. Seine Tante Franziska Rhiel hatte damals als Ordensschwester Natalia im Antoniusheim gelebt. "Schon als Kind war ich oft bei ihr in Fulda zu Besuch." Und auch in seiner Funktion als Bürgermeister und später Oberbürgermeister von Fulda hatte er häufig mit Antonius zu tun. "Mein erster offizieller Termin als Bürgermeister war das 80-jährige Jubiläum des Antoniusheims", erinnert sich Rhiel an die Veranstaltung vor genau 40 Jahren zurück.Eine weitere Verbindung zu Antonius sollte sich in Rhiels Zeit in der freien Wirtschaft bei Tegut ergeben. Dort war er im Rahmen des betrieblichen Mentoren-Programms erster Ansprechpartner von Rainer Sippel, bis dieser als Geschäftsführer zu Antonius ging.
"Antonius ist 120 Jahre lang jung geblieben"
Wenn er auf seine Zeit im Stiftungsrat zurückblickt, so ist Alois Rhiel froh, seinen Beitrag geleistet zu haben, dass Antonius gut für die Zukunft aufgestellt ist – ohne jedoch die Vergangenheit zu vergessen. "Antonius ist 120 Jahre alt, aber trotzdem auch 120 Jahre lang jung geblieben." So gebe es zwei Grundprinzipien, die heute noch genau wie bei der Gründung gelten. Das ist zum einen der Entwicklungsgedanke: "Bei Antonius schaut man nicht darauf, was Menschen nicht können. Vielmehr schaut man darauf, was jeder einzelne trotz seiner Einschränkung kann."Fragt man Alois Rhiel nach einem Wunsch, den er für die Zukunft von Antonius hat, antwortet er: "Ich wünsche Antonius, dass die uneigennützige Haltung der Nächstenliebe, die zum einen durch die indischen Schwestern, zum anderen durch die Franziskaner vom Frauenberg gespeist wird, als Motivation und Orientierung dauerhaft erhalten bleibt." (Tobias Farnung) +++