Eine nicht alltägliche Geschichte
Torwart Alex von Butler plötzlich Stürmer: Dank Hobbyturnier in die 6. Liga
Foto: Verein
03.07.2024 / SCHENKLENGSFELD -
Es ist wohl einer der kuriosesten Abgänge in der Fußball-A-Liga Hünfeld/Hersfeld: Alexander von Butler wechselt von der SG Rotensee/Schenklengsfeld/Wippershain in die Thüringenliga zum FC Schweina-Gumpelstadt. Bis vor einem halben Jahr war der 22-Jährige noch als Torhüter beim Hessenligisten SV Steinbach aktiv, nun soll er aber erstmals höherklassig als Feldspieler eingesetzt werden.
"Das ist natürlich ein großer Traum, der für mich wahr wird", so von Butler: "Niemals hätte ich damit gerechnet, dass sich so eine Chance für mich ergibt." 16 Jahre lang trug die Neuentdeckung des FC Schweina-Gumpelstadt Torhüterhandschuhe und fühlte sich auf seiner Position wohl. Ein Wechsel zu RB Leipzig scheiterte an einer Verletzung.
Immer wieder musste der 22-Jährige Blessuren verkraften, die ihm auf seiner Laufbahn Steine in den Weg legten. "Meine Beine sind voll in Ordnung, nur meine Hände haben leider des Öfteren Probleme gemacht. Es war ein harter Schritt, aber ich musste meine Position ändern, um auch weiterhin meinem Lieblingshobby nachkommen zu können", erklärt von Butler. Im Winter des vergangenen Jahres fasste von Butler dann die Entscheidung: Als Schlussmann werde er künftig nicht mehr auflaufen. Seine Zeit bei höherklassigen Teams schien beendet, und der Spaß am Spiel sollte wieder in den Vordergrund gerückt werden.
Dank meines Heimatclubs habe ich den Fußball neu kennengelernt
Nach der entscheidenden Veränderung lag es aus von Butlers Sicht auf der Hand, wo sein Weg hinführen sollte. "Freunde, Kameraden und Bekannte haben alle für die SG Rotensee/Schenklengsfeld/Wippershain gekickt. Wir haben sowieso schon immer darüber gescherzt, dass ich da eines Tages spielen werde. Irgendwie hat es sich dann richtig angefühlt, dort anzuklopfen", fasst von Butler zusammen: "Ich bin dem Verein sehr dankbar, dass ermich damals so herzlich aufgenommen hat. Auch abseits des Platzes hatte ich eine wunderbare Zeit mit meinen Mitspielern. Dank meines Heimatklubs habe ich den Fußball neu kennengelernt."In intensiven Einheiten lernte der 22-Jährige, sich im Sturm zurechtzufinden. Früher verhinderte er Tore, mittlerweile versucht er selbige zu erzielen. "Ich habe nicht immer alles richtig gemacht – ich musste sehr vieles lernen. Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir die SGRWS gegeben hat", so der Neu-Stürmer. Dass von Butler den Verein nochmal verlassen würde, habe er zwar nicht erwartet, er hielt sich aber stets eine Hintertür offen: "Ich habe immer betont, dass ich bei einem richtigen Angebot nochmal wechseln würde. Dass sich meine Jungs sogar für mich gefreut haben, zeigt, was für tolle Typen sie sind. Auch die Vereinsvorstände haben mir ihre Unterstützung zugesichert."
Auf dem Hobbyturnier entdeckt
Die Entdeckung des Talentes in der Sturmspitze ist wohl genauso kurios wie von Butlers Geschichte selbst. Gemeinsam mit Freunden meldete er eine "Spaß-Mannschaft" auf einem Hobbyturnier in Stadtlengsfeld. "Natürlich habe ich mir nicht gedacht, dass das irgendwie meine sportliche Zukunft beeinflussen würde", so von Butler. Diese Teilnahme hätte wohl auch keinen "Butterfly-Effekt" ausgelöst, wenn nicht Olaf Gabriel am Sportplatz gewesen wäre.