Verbraucherpreise
Inflation fällt auf 2,2 Prozent - Dienstleistungen teurer
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02.07.2024 / REGION -
Der Preisdruck auf die Verbraucher in Deutschland lässt nach. Im Juni sank die Inflation deutlich. Auch Lebensmittelpreise legten unterdurchschnittlich zu.
Der Ökonom Sebastian Dullien vom gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) nannte den Anstieg im Mai einen Ausreißer. «Der Abwärtstrend bei der Inflation ist intakt und hat sich im Juni nun wieder durchgesetzt. In den kommenden Monaten sei mit einem weiteren leichten Rückgang der Inflation zu rechnen.
Ifo erwartet weiteres Abebben der Inflation
Das Münchner Ifo-Institut erwartet nach einer aktuellen Umfrage unter Unternehmen zu ihren Preisplänen ebenfalls, dass die Inflation zurückgeht und im August unter zwei Prozent fällt. «Daher dürfte die Inflationsrate ihren Rückgang langsam fortsetzen und im August erstmals seit März 2021 unter die Zwei-Prozent-Marke sinken», sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.Auch spüren Verbraucher beim Einkauf von Lebensmitteln weiter kräftig gestiegene Preise. Nahrungsmittel haben sich in den vergangenen Jahren im Schnitt um mehr als 30 Prozent verteuert, zeigt eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes für den Zeitraum von Januar 2020 bis Mai 2024. Sie lag der «Wirtschaftswoche» vor.
Hohe Tarifabschlüsse und steigende Renten stärken Kaufkraft
Sinkt die Inflation in Deutschland wie auch im Euroraum insgesamt, gäbe das der Europäischen Zentralbank im Jahresverlauf Spielraum für weitere Leitzinssenkungen. Sie hat im Juni erstmals seit der Inflationswelle im Währungsraum die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde dämpfte zugleich aber die Erwartung an weitere Zinsschritte.Höhere Teuerungsraten schwächen die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Das bremst den privaten Konsum, der eine wichtige Stütze der Konjunktur in Deutschland ist. Gewerkschaften versuchen, die Preissprünge mit hohen Tarifabschlüssen auszugleichen. Auch steigen die Renten deutlich: Die Bezüge für mehr als 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland legen zum 1. Juli um 4,57 Prozent zu.
Inflationswelle nach Ukraine-Krieg belastet Haushalte
Die Inflation hatte sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Anfang 2022 rasant beschleunigt, weil Energie und in der Folge auch Produktion und importierte Waren viel teurer wurden. Die Europäische Union hatte Ölimporte aus Russland eingeschränkt und weitere Sanktionen verhängt. Moskau wiederum stoppte den Gasexport nach Deutschland über die Nord-Stream-Pipelines. (von Alexander Sturm und Christian Ebner, dpa) +++
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