Tag der offenen Tür
Anpacken und Staunen: Hahner Technik ist "starkes Stück Deutschland"
Bei Hahner Technik standen am Samstag nicht nur die Türen offen - die Besucher konnten sich auch selbst am Werkstoff ausprobieren
Fotos: Marius Auth
30.06.2024 / PETERSBERG -
Seit 35 Jahren sorgt das Unternehmen Hahner Technik aus Petersberg-Böckels für technische Lösungen aus Stahl - ursprünglich nur im Maschinen- und Metallbau, heute auch im Anlagen- und Sonderbau und selbst in Kunst und Design. Am Samstag konnten Besucher sich beim Tag der offenen Tür anlässlich des 35-jährigen Firmenjubiläums selbst am beständigen Werkstoff ausprobieren und auch etwas über die Firmenphilosophie des "Hidden Champions" aus der Provinz lernen.
Anpacken und Staunen: Bei Hahner Technik standen am Samstag nicht nur die Türen offen - die Besucher werkelten selbst und tauchten mit der VR-Brille in zukünftige Welten des Handwerks ein. Aber obwohl die Unternehmensgruppe inzwischen mehr als 300 Mitarbeiter beschäftigt, atmet Hahner, sowohl Gründer Bernhard Hahner als auch sein Unternehmen, vor allem Bodenständigkeit. "Voller Dankbarkeit und Demut" stehe er vor den Besuchern, darunter Mitarbeiter und langjährige Wegbegleiter, so Hahner. Nicht zuletzt die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen hätten den Erfolg ermöglicht: Anbindung an die Autobahn, der ICE-Standort, gute Mitarbeiter aus dem Osten der Bundesrepublik, von denen er gleich nach Gründung des Unternehmens hätte profitieren können. In Zeiten des Fachkräftemangels müsse das Handwerk trotzdem zusammenrücken, überall fehle Nachwuchs.
Tradition und Hightech
Um dem die Zukunft im Metallbau möglichst attraktiv zu präsentieren, hatte das Unternehmen sich am "Tag der offenen Tür" für eine Mischung aus Tradition und Hightech entschieden - vom Hammer bis zum Schweißsimulator reichten die Betätigungsmöglichkeiten, ein 50 Meter hoher Turm entführte in schwindelerregende Höhen, von denen aus man die Vorzüge des Standorts überblicken konnte. Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit seien große Herausforderungen für die Branche, so Hahner, der sich von der Politik vor allem wünschte, keine unnötigen Steine durch bürokratische Hürden in den Weg gelegt zu bekommen.
"Wir haben keine Zukunftsangst, weil wir Produkte entwickeln, die auch morgen noch nötig sind, zum Beispiel Unterkonstruktionen für PV-Anlagen", so Hahner. Mehr als 20 Prozent des Umsatzes macht Hahner inzwischen im Bereich Kunst - mit Kunden aus aller Welt, die für gewagte filigrane Stahlkonstruktionen den Spezialisten aus Osthessen hinzuziehen. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, wurde zum ersten Mal der "Förderpreis Kunst+Stahl" verliehen - an den Künstler Vitalii Shupliak, der sich mit einer Installation aus Formen, die an Smartphones erinnern, durchsetzen konnte.
"Guter Nachbar vor Ort"
Das Erfolgsrezept von Hahner Technik verorteten alle Laudatoren des Tages in der Bodenständigkeit des Unternehmens: "Es braucht mutige Entscheidungen vieler - aber nur wenige Unternehmen sind so sozial und bodenständig wie Hahner Technik. Sie sind einfach ein guter Nachbar vor Ort - mit Zukunftsdenken auf der Agenda", lobte Petersbergs Bürgermeisterin Claudia Brandes. Ein "international erfolgreiches Familienunternehmen" sei Hahner, Leistungsbereitschaft, Innovation und Ideenreichtum sowie soziale Verantwortung machten die hauseigene DNA aus, so der Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU). "Einfach mal machen, das war vor 35 Jahren das Motto", inzwischen sei das Unternehmen ein Hoffnungszeichen deutschlandweit, auch für Investition in den Standort Deutschland.
"Hahner ist ein starkes Stück Deutschland - ihr habt einfach eine gute menschliche Art", lobte Brand. Landrat Bernd Woide (CDU) sprach gar von der "Wundertüte Hahner" - fest mit der Region verbunden, sei man trotzdem auch international erfolgreich. Und: "Seit 35 Jahren wird hier Ausbildung und sichere Arbeit garantiert." (mau) +++