Für Säuglinge
Meilenstein der Kinderheilkunde: RKI empfiehlt Impfung gegen RSV
Symbolfoto: O|N/ Carina Jirsch
28.06.2024 / REGION -
Die Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI), die am 27. Juni veröffentlicht wurde, ist ein Meilenstein in der Kinderheilkunde. Im 26. epidemiologischen Bulletin spricht sich die Ständige Impfkommission (STIKO) des RKI für eine Impfung gegen RSV aus. Damit folgt das Institut neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu dem Impfstoff gegen den Atemwegsinfekt. Das Medikament Nirsevimab, das nun zur Impfung bereitsteht, wird von Sanofi hergestellt und wurde bereits im November 2022 durch die europäische Arzneimittelagentur EMA zugelassen.
Wann und für wen wird die Impfung mit Nirsevimab empfohlen?
Die STIKO spricht eine Impfempfehlung für alle Neugeborenen und Säuglinge aus. Diese sollen eine einmalige Dosis mit dem Impfstoff erhalten. Am besten sollte diese Dosis vor oder schnellstmöglich während der ersten RSV-Saison ihres Lebens verabreicht werden. Babys, die zwischen April und September auf die Welt gekommen sind, sollen laut RKI die Impfung im Herbst vor dem Beginn der Virussaison erhalten. Wird ein Kind zwischen Oktober und März geboren, liegt die Geburt inmitten der RSV-Welle. In diesem Fall wird zu einer schnellstmöglichen Impfung durch den Kinderarzt geraten. Als idealer Zeitpunkt wird dabei die Entlassung aus dem Krankenhaus nach der Geburt oder die U2, die zwischen dem 3. Und 10. Lebenstag stattfindet angesehen. Die Impfung muss schnell erfolgen, denn man weiß, dass das RS-Virus für Kinder in den ersten sechs Monaten ihres Lebens am gefährlichsten ist.Eine versäumte Immunisierung soll in der Virussaison umgehend nachgeholt werden. Zu anderen Standardimpfungen dabei muss kein Abstand eingehalten werden. Daten aus den USA, Spanien und Frankreich stimmen hoffnungsvoll. Diese Länder haben den Impfstoff bereits im letzten Jahr eingesetzt. Bei gutem Nebenwirkungsprofil und hoher Sicherheit des Impfstoffes konnte eine Effektivität der Impfung zwischen 70 Prozent und 80 Prozent gezeigt werden. Damit hat sich die Zahl der schweren Infektionen dramatisch reduziert. Zudem sind die Preise pro Impfdosis durch die breitere Anwendung deutlich gesunken. (Adrian Böhm) +++
Symbolfotos: Pixabay