Eindämmung der Tierseuche
Afrikanische Schweinepest bekämpfen: Hunde- und Drohnenstaffeln im Einsatz
Fotos: HMLU
28.06.2024 / REGION -
Seit dem Fund des ersten positiv getesteten Wildschweins vor rund zwei Wochen im Landkreis Groß-Gerau arbeiten die Behörden mit aller Kraft daran, eine weitere Ausbreitung der Afrikanische Schweinepest (ASP) zu verhindern. Zentraler Baustein in dem Kampf gegen die ASP sind die professionellen Hunde- und Drohnenstaffeln aus Hessen sowie dem gesamten Bundesgebiet, die durch die Firma Training Center Retten und Helfen GmbH (TCRH) aus Baden-Württemberg koordiniert werden.
Um sich ein Bild über die Lage vor Ort machen zu können und um mit den Kräften ins Gespräch zu kommen, besuchten Landwirtschaftsminister Ingmar Jung und Landrat Thomas Will das TCRH-Lagezentrum in der Kreisverwaltung in Groß-Gerau. Vor dem Termin war es Jung ein Anliegen, sich auch einen persönlichen Eindruck über die Arbeitsbedingungen in einem der Suchgebiete in der Restriktionszone zu machen. Südlich von Mörfelden begleiteten der Minister und der Landrat einen Suchtrupp, der GPS gesteuert das unwegsame Terrain systematisch durchkämmte. "Es ist eindrucksvoll zu erleben, was Hund und Mensch hier leisten und die Arbeitsbedingungen könnten kaum unwirtlicher sein: Hitze, Dornen übersätes Gelände und fortwährende Angriffe zahlloser Mückenschwärme sind ständige Begleiter der Teams in vielen Suchgebieten. Umso mehr möchte ich allen Beteiligten von Herzen danken. Ihre Arbeit und Ihre Einsatzbereitschaft sind von unschätzbarem Wert und tragen maßgeblich dazu bei, die betroffenen Gebiete zu schützen", betonte Ingmar Jung bei seinem Besuch im Lagezentrum Groß-Gerau.
So wurde erst gestern den betroffenen Landkreisen und kreisfreien Städten empfohlen, dass die Ernte und die Mahd auch auf Äckern und Feldern in der Restriktionszone für die Landwirtschaft erlaubt werden kann. "Auch wenn das oberste Gebot weiterhin lautet, dass die ASP sich nicht weiter ausweitet, wollen wir die Landwirtinnen und Landwirte ihre wichtige Arbeit machen lassen", so Staatsminister Jung weiter. Jeder landwirtschaftliche Betrieb muss seine Flächen im Vorfeld einer Ernte mit einer Drohne überfliegen lassen, um sicherzustellen, dass darauf keine verendeten Wildschweine liegen oder sich lebende Tiere darin befinden. Erst dann kann eine Einzelgenehmigung von Seiten der zuständigen Stellen ausgesprochen werden. "Alle Maßnahmen in Hessen sind mit den zuständigen Veterinärbehörden, der ASP-Sachverständigengruppe und den Tierseuchenexperten des Friedrich-Loeffler-Instituts abgestimmt", betonte Jung abschließend.