Autobahntanker zahlen kräftig drauf
ADAC zeigt Preisunterschied in Hessen von teilweise über 50 Cent je Liter
Symbolfotos: Pixabay
30.06.2024 / REGION -
Autofahrer, die zum Tanken eine Autobahntankstelle in Deutschland ansteuern, zahlen kräftig drauf. In einem Preisvergleich im Frühjahr 2024 hat der ADAC die Kraftstoffpreise an 40 Autobahntankstellen entlang der 15 längsten deutschen Autobahnen zeitgleich mit den Spritpreisen der jeweils nächstgelegenen Tankstation abseits der Autobahn verglichen. Eine Stichprobe hessischer Autobahntankstellen zeigt, dass Super E10 an Tankstellen an der Autobahn im Schnitt je Liter 44,3 Cent teurer war als an nächstgelegenen Stationen an der jeweils nächsten Ausfahrt. Für Diesel mussten die Autofahrer auf hessischen Autobahnen im Mittel 41,7 Cent je Liter mehr bezahlen.
Der ADAC kritisiert die Höhe der Kraftstoffpreise an den Autobahntankstellen deutlich: "Die enormen Unterschiede im Kraftstoffpreis sind weder nachvollziehbar noch akzeptabel. Autofahrerinnen und Autofahrer sollten sich bewusst sein, dass sie an der Autobahn deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Die preisgünstigere Alternative ist meist nur eine Abfahrt entfernt", so Oliver Reidegeld, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen.
Unterschied von teilweise über 50 Cent je Liter
Besonders deutlich fiel die Preisdifferenz an der Raststätte Medenbach West an der Autobahn A3 auf. Super E10 war hier im Erhebungszeitraum mehr als 51 Cent teurer als an der nächstgelegenen Tankstelle abseits der Autobahn.Im Bundesschnitt waren die Kraftstoffpreise für Super E10 durchschnittlich 39,3 Cent je Liter teurer, bei Diesel gab es im Durchschnitt einen Preisunterschied von 38 Cent je Liter. Trotz hoher Preisaufschläge zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr eine Annäherung der Preise. Wurden im vergangenen Jahr noch Preisunterschiede von bis zu 70 Cent gemessen, stellte der ADAC in der diesjährigen Stichprobe eine maximale Preisdifferenz von rund 50 Cent bei Diesel und 54 Cent bei Super E10 fest.
Spartipp: Zum Tanken abfahren
Eine begleitende repräsentativ angelegte Online-Umfrage des ADAC vom Frühjahr 2024 unter mehr als 2.000 Personen in Deutschland ab 18 Jahren ergab, dass bereits heute 82 Prozent der Autobahnreisenden in der Regel abseits der Autobahn tanken. Von denjenigen, die auf der Autobahn an die Zapfsäule fahren, tanken dann allerdings auch etwa zwei Drittel die volle Tankfüllung."Auch bei längeren Fahrten zum Beispiel in den Sommerurlaub sollten Autofahrer die Möglichkeit nutzen und abseits der Autobahn an benachbarten Tankstellen tanken," empfiehlt Oliver Reidegeld. "Mit Blick auf die Preisdifferenzen zeigt sich, dass sich kurze Abfahrten von der Autobahn praktisch immer für den Autofahrer lohnen. Kleinere Verlängerungen der Reisezeit sollten dabei in Kauf genommen werden, da Reisende bares Geld einsparen können. Bei langen Fahrtstrecken lohnt sich zudem eine kurze Pause im Grünen, um danach erholter weiterzufahren", so Oliver Reidegeld. Eine entscheidende Unterstützung bei der Tankentscheidung leisten zudem die verschiedenen Spritpreis-Apps, die über die aktuellen Preise informieren und die eine einfache Möglichkeit zum Preisvergleich bieten.
Preise zwischen 19 und 20 Uhr sowie 21 und 22 Uhr am niedrigsten
Wer ganz sicher gehen möchte, sollte nach Möglichkeit abends tanken. Die Kraftstoffpreise sind im bundesweiten Schnitt zwischen 19 und 20 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr am niedrigsten sind. Der ADAC hat die Stichprobe im April und Mai 2024 anhand der Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe durchgeführt. Ausführliche Ergebnisse zu diesem Vergleich der Kraftstoffpreise gibt es unter adac.de/spritpreisvergleich.
Schnelle und praktische Hilfe rund ums Thema Tanken bekommen Autofahrer mit der Smartphone-App "ADAC Drive", die die Preise nahezu aller über 14.000 Tankstellen in Deutschland zur Verfügung stellt. Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es außerdem auch unter www.adac.de/tanken. (pm) +++