#lichtbewusstsein
10 Jahre nach Anerkennung: Schutz der Nacht im "Sternenpark 2.0"
Foto: Sabine Frank
27.06.2024 / REGION -
Seit 2014 trägt das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön den Titel internationaler Sternenpark. Weil man hier noch einen dunklen, wunderschönen Nachthimmel erleben kann – und weil dafür in der Region aktiv etwas getan wird. Ziel ist, Lichtverschmutzung so gut es geht zu vermeiden, also auf Außenbeleuchtung zu verzichten, wo sie nicht unbedingt gebraucht wird, und sie dann sinnvoll einzusetzen. Das spart nicht nur Energie, sondern unterstützt den Klima- und Artenschutz. Zehn Jahre nach der Anerkennung tragen dieses Ziel längst nicht mehr nur die Sternenpark-Kommunen mit – auch Unternehmen sind mittlerweile wichtige Partner. Ihr Engagement wird mit dem Prädikat #lichtbewusstsein anerkannt.
"Die Sternenpark-Kommunen in Hessen, Bayern und Thüringen denken schon seit mehr als zehn Jahren Beleuchtung naturverträglich mit. Dass auch Unternehmen mitziehen, war sozusagen der Startschuss für den Sternenpark 2.0", sagt Sabine Frank, Sternenpark-Beauftragte beim Landkreis Fulda. Der Startschuss war in 2020 auf dem Betriebsgelände des Mineralbrunnen RhönSprudel gefallen, das als erstes Unternehmen im Landkreis die komplette Außenbeleuchtung nicht nur energieeffizient, sondern umweltfreundlich umgerüstet und somit die Sternenpark-Vorgaben umgesetzt hat. Seitdem spart RhönSprudel
Gewerbetreibende im Kreis Fulda tun etwas gegen Lichtverschmutzung
30.000 Kilowattstunden pro Jahr, und der CO2-Ausstoß konnte um 13.000 kg gesenkt werden. Mit LED-Leuchten der Sorte "Amber" (warme Lichtfarbe, geringe Lichtmenge) und voll abgeschirmten Leuchten ist dafür gesorgt, dass Insekten und andere nacht- und tagaktive Tiere so wenig wie möglich gestört werden.Die Initiative #lichtbewusstsein spricht nicht nur die Betriebe an, die bereits vorbildlich beleuchten. "Wir ermutigen alle, sich bei uns zu melden. Gemeinsam ermitteln wir, welche Maßnahmen zum Schutz der Nacht möglich sind", betonen Michael Konow und Sabine Frank. Oft sind das ganz einfache Maßnahmen, die mit geringen Kosten verbunden sind – wie das Ausrichten von Strahlern auf die Horizontale oder Anbringung von Farbfilterfolie. Hilfestellung bieten vorab die "Planungshilfen für umweltverträgliche Beleuchtung," die die Rhön-Landratsämter für Kommunen, Privatleute und Gewerbetreibende veröffentlicht haben. Falls notwendig, wird zudem eine Erstberatung angeboten. Für aufwändigere Maßnahmen mit erhöhtem Kostenfaktor stehen dem Landkreis Fulda Fördermittel zur Verfügung, die genau für solche Zwecke genutzt werden können
Die Betriebe
Diese Betriebe tragen aktuell das Prädikat #lichtbewusstsein:
- Computer-L.A.N.
- Edeka Fleck, Hofbieber
- Edeka Rehm (Gersfeld + Hilders)
- Enders Fenster + Türen
- Engelbert Strauss (Schlüchtern)
- Franz Carl Nüdling (FCN)
- Fuldaer Haus
- Heinrich & Kloss Electronic
- Grill-Restaurant Kneshecke
- LindenGut
- Media Markt Fulda
- Pentagast eG
- Rewe Wieber, Petersberg
- RhönLandHolz
- RhönSprudel
- Schreiber GmbH
- SimonMetall
- tegut… Markt Dipperz
- Uth GmbH
Ebenfalls ausgezeichnet wurden:
- Freiwillige Feuerwehr Steinwand
- Kulturstiftung des Hauses Hessen (Schloss Fasanerie)
- Stadt Tann (pm) +++
Foto: Marcus Göttlich
Foto: Uth Gmbh