Intime und einzigartige Atmosphäre

Saxophonquartett Saxsofort begeistert auf Burg Fürsteneck

Am Samstagabend verzauberte das Saxophonquartett Saxsofort das Publikum auf Burg Fürsteneck.
Fotos: Karsten Evers

27.06.2024 / EITERFELD - Am Samstagabend verzauberte das Saxophonquartett Saxsofort das Publikum auf Burg Fürsteneck. Aufgrund der niedrigen Temperaturen fand das Konzert nicht wie geplant im Burghof, sondern in der Halle statt. Die besondere Bühnensituation, bei der die Musikerinnen und Musiker in der Mitte der Halle von zwei Stuhlkreisen umgeben waren, verlieh dem Abend eine intime und einzigartige Atmosphäre.



Saxophonquartette führen in der Musiklandschaft ein Nischendasein, doch wer am Samstagabend dabei war, weiß nun, dass diese Formation weitaus mehr Beachtung verdient. Der Auftritt von Anke Schimpf am Altsaxophon und ihrer drei Herren bot eine beeindruckende und mitreißende Klangvielfalt, die von Klassikern über weniger bekannte Werke bis hin zu eigenen Kompositionen und Arrangements reichte.

Die vier Protagonisten bilden auch das Dozententeam bei zwei jährlich stattfindenden SaxophonGroßprojekten in der Akademie Burg Fürsteneck, die das Konzert im Rahmen des Kultursommers MainKinzig-Fulda initiierte. Im gut anderthalbstündigen Konzert erklangen unter anderem "flow my tears" von John Dowland mit einem improvisierten Mittelteil, der den Geist der Originalkomposition nahtlos weiterführte. "Blue Skies" von Irving Berlin, eine Swingnummer im traditionellen Bigband-Stil, begeisterte ebenso wie "I Fell Asleep Too Late on the Left", eine kraftvolle Soulnummer, arrangiert von Tenorsaxophonist Anselm Simon.

Ein besonderes Highlight war "Tuica"

Ein besonderes Highlight war "Tuica", ebenfalls eine Komposition von Anselm Simon, bei der er das Tarogato, ein rumänisches Volksinstrument, welches stark an ein Sopransaxophon erinnert, spielte. Anke Schimpf ergänzte das Stück mit ihrer Querflöte, was die Zuhörer in das 19. Jahrhundert nach Osteuropa versetzte. Auch bekannte Pop-Balladen wie "Both Sides Now" von Joni Mitchell wurden spontan interpretiert und kollektiv arrangiert, was das Publikum in Begeisterung versetzte. Mit dem Stück "Despacito" nahm das Quartett die Zuhörer rhythmisch-tänzerisch mit in lateinamerikanische Gefilde, während "Ride Like the Wind" von Christopher Cross, arrangiert von Thomas Zander (Bariton), die 80er Jahre wieder aufleben ließ. Den krönenden Abschluss bildete "I’ve Been Down So Long" von Sting, das als energetische BluesNummer für mitreißende Soli sorgte.

Insgesamt bot das Konzert großes Kino, das die knapp 80 Gäste zu Recht und nach zwei eingeforderten Zugaben mit Standing Ovations würdigten. (pm)+++

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