Arztbesuch nach Insektenstichen

Immer häufiger: Mückenstiche entzünden sich - nur Antibiotika helfen

Das feuchtwarme Wetter und die vielen Starkregenfälle begünstigen aggressive Mückenarten
Symbolbild: pixabay

26.06.2024 / REGION - Kaum dürfen wir uns über Sommerwetter freuen, das mit blauem Himmel und Sonnenschein seinen Namen auch wirklich verdient, schon gibt es den nächsten handfesten Grund zu meckern: Sssssss macht es immer öfter und schon hat man einen gemein juckenden Mückenstich. Leider hat der Klimawandel mit häufigem Gewitter, Starkregen, bis hin zu Überschwemmungen für ideale Brutbedingungen für die kleinen Plagegeister gesorgt. Denn die Mückenlarven benötigen Wärme und Feuchtigkeit, um zu schlüpfen. Und außer der gestiegenen Menge an Mücken bei dieser schwül-feuchten Witterung gibt es immer öfter Stiche, denen nicht mehr mit ein bisschen Spucke oder Kühlgel beizukommen ist.

Ein Arztbesuch wegen eines Mückenstichs? Das scheint tatsächlich immer öfter notwendig zu sein. Denn seit Jahren nehmen Besuche beim Hautarzt wegen Insektenstichen zu. Stiche und Bisse schwellen dann stark an, werden rot und heiß, haben sich sichtbar entzündet, so dass altbekannte Hausmittel nicht mehr ausreichend helfen, sondern die Verschreibung von Antibiotika notwendig werden. Auch wenn sich nach einem Stich langanhaltende Quaddeln oder Bläschen bilden, sollte man einen Mediziner zu Rate ziehen. Und wenn die Einstichstelle juckt wie die Hölle, sollte man trotzdem unbedingt die Finger davon lassen und das Problem nicht mit Kratzen verschlimmern, sondern die Stelle lieber mit Kühlakkus kühlen. Sonst kann es schnell zu vermehrter Keimbildung und bakterieller Besiedlung kommen.

Als Erklärung für die häufig stärker anschwellenden und entzündeten Mückenstiche wird ein Zusammenhang mit Umweltgiften vermutet. Die Komplikationen könnten durch Insektizide im Speichel der Mücken verursacht werden, was die stärkeren allergischen oder entzündlichen Reaktionen erklären würde.

Aggressive "Überflutungsmücken" 

Die vermehrten Starkregenfälle und überschwemmten Gebiete begünstigen zusätzlich auch die Ausbreitung so genannter "Überflutungsmücken" oder "Überschwemmungsmücken", die als besonders aggressiv gelten. Sie legen ihre Eier im feuchten Boden ab, wo diese sogar mehrere Jahre überleben können. Werden diese getrockneten Ablageorte in den warmen Sommermonaten erneut überschwemmt, entwickeln sich die Larven und diese besonders stechfreudigen Mücken schlüpfen innerhalb von zwei Wochen in großer Zahl. 

Was hilft gegen den Juckreiz?

Von oft empfohlenen Hausmitteln wie Umschlägen mit hochprozentigem Alkohol, Senfölen oder Meerrettich sollte man ebenso die Finger lassen wie von einem mit dem Fingernagel auf der Stichstelle eingedrückten Kreuz. Das alles reizt die gestresste Haut nur noch zusätzlich. Kühlung, antihistaminika- oder kortisonhaltige Salben lindern den Juckreiz und verhindern das gefährliche Aufkratzen. Sollte sich Schwellung und Rötung aber ausdehnen oder tritt gar Fieber auf, steht ein Arztbesuch an. (ci)+++

Kein harmloser Stich, sondern eine veritable Entzündung, die mit Antibiotika behandelt werden musste
Foto: Privat
Auch die asiatische Tigermücke breitet sich weiter aus
Symbolbild: pixabay

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