Acht Betroffene, zwei Schwerverletzte

Unfall mit Kutsche: Gespann kippt um, Frau (72) unter Pferd eingeklemmt

Bei Ehrenberg-Melperts ist eine Kutsche umgefallen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.
Foto: Privat

20.06.2024 / EHRENBERG - Schreck am Mittwochvormittag! Gegen 11 Uhr ist im Ehrenberger Ortsteil Melperts (Landkreis Fulda) eine Kutsche vom Weg abgekommen und umgekippt. Acht Personen sind beteiligt, zwei sind schwerverletzt. Bei den Rettern wurde Großalarm ausgelöst.  



Nach Informationen der Polizei verlor der Kutscher (71) die Kontrolle über die beiden Pferde, welche die Kutsche zogen. Das Gefährt, besetzt mit sieben weiteren Personen, kam in der Folge nach links vom Weg ab und kippte in einem dortigen Graben um. Der Kutscher und die Beifahrerin (72) auf dem Kutschbock wurden heruntergeschleudert. Die 72-jährige Beifahrerin wurde in Folge unter einem der zwei Zugpferde eingeklemmt und erlitt schwere Verletzungen. 

Drei weitere Fahrgäste im Alter von 30, 65 und 67 Jahren erlitten leichte Verletzungen. Alle Unfallbeteiligten wurden vor Ort medizinisch versorgt. Vier Verletzte kamen zur weiteren medizinischen Abklärung in umliegende Krankenhäuser, so die Polizei am Mittwochnachmittag.

Einsatzleiter: "Bei so einer Meldung ist der Adrenalinpegel hoch"

"Wir mussten nacheinander ein Pferd, die Person und schließlich die Kutsche vom zweiten Pferd befreien, damit wir die Leute hier herausbekommen", berichtet Einsatzleiter und Wehrführer freiwillige Feuerwehr Wüstensachsen, Martin Albrecht im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Das Gefühl bei der Anfahrt? "Bei so einer Meldung ist der Adrenalinpegel doch höher, da beeilt man sich nochmal mehr". 

Eine Person war zwischen Kutsche und Pferd eingeklemmt gewesen. Um sie zu befreien, habe man das Bein des Pferdes mit einem Seil fixiert, um dann die verletzte Person zu befreien und schließlich dem Pferd das Aufstehen zu ermöglichen. "Das ist immer ein wenig tricky, wenn so viele Beine zusammenkommen", so Albrecht. Dabei hilfreich: Der Kutscher hatte den Unfall so weit gut überstanden, dass er den Feuerwehrleuten zur Seite stehen konnte. "Gut, dass wir so jemanden hatten, der sich mit den Pferden auskennt und sie beruhigen konnte", dankte der Einsatzleiter. Unglücklicherweise ist jetzt auch der Kutscher im Krankenhaus als schwer verletzt eingestuft worden.

Bürgermeister spricht Einsatzkräften enormen Dank aus

Auch Ehrenbergs Bürgermeister Peter Kirchner hatte sich sofort nach Erhalt der Meldung auf den Weg gemacht. Bei der Kutschfahrt handelt es sich um ein touristisches Angebot, das die Gemeinde unterstützt. "Ich möchte den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden ganz herzlich danken, die sehr schnell am Einsatzort waren und dort auch sofort umsichtig gehandelt haben, genauso wie auch die Kolleginnen und Kollegen der Rettungsdienste", so Kirchner. 

Großaufgebot im Einsatz: 48 Feuerwehrleute und 20 Sanitäter

"Alle Personen konnten versorgt werden und auch den Pferden geht es den Umständen entsprechend gut", zieht Albrecht eine erste Bilanz des Einsatzes nach dem Unglück. Vor Ort waren 48 Kameraden der freiwilligen Feuerwehren aus den Ehrenberger Ortsteilen Wüstensachsen, Melperts, Seiferts, Thaiden und Reulbach, sowie der Brandschutzaufsichtsdienst des Landkreises Fulda und etwa 20 Kameraden des Rettungsdienstes, wie auch der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt. Eine Streife der Polizei nahm den Unfallhergang auf. (kg/mmb) +++

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