"Jeder muss einen Beitrag leisten"
Wehrbeauftragte Högl: Pflicht beim Wehrdienst unausweichlich
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15.06.2024 / BERLIN -
Die Wehrbeauftragte des Bundestages hält eine Pflicht beim Wehrdienst für unumgänglich. Ihrer Meinung nach muss jeder in der Gesellschaft einen Beitrag leisten.
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, hält eine Pflicht beim Wehrdienst für unumgänglich. «Freiwilligkeit ist wichtig, aber es braucht perspektivisch auch eine Verpflichtung», sagte Högl dem Magazin «Stern» auf die Frage, ob eine bloße Musterungspflicht mit anschließender Freiwilligkeit reiche.
«Allen muss deutlich werden: Jeder und jede in unserer Gesellschaft muss einen Beitrag leisten.» Das schwedische Modell sei da vorbildhaft, sagte Högl. Alle seien wehrpflichtig, aber es werde nicht ein ganzer Jahrgang eingezogen, sondern nur ein Teil aus dem Pool jener, die sich freiwillig für den Wehrdienst meldeten. Sollte die Zahl der Freiwilligen nicht reichen, «muss es die Pflicht geben», sagte Högl weiter. «Da bin ich mir mit Boris Pistorius einig.»
Viele Deutschen für die Rückkehr der Wehrpflicht
Högl sagte, sie glaube wie Pistorius, dass zunächst die Pflicht ausreiche, zumindest den Musterungsbogen zu beantworten - anschließend würden sich viele freiwillig zum Wehrdienst melden, so dass man ausreichend Personal für die Bundeswehr bekomme. Umfragen zeigten aber, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen für die Rückkehr der Wehrpflicht sei, so Högl.Perspektivisch brauche es ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle, Männer wie Frauen. «Das stärkt den Zusammenhalt und tut auch jedem und jeder Einzelnen gut.» Der Dienst in der Bundeswehr wäre ein Teil davon. Andere könnten im sozialen Bereich, im Klimaschutz, in der Denkmalpflege oder in anderen Bereichen ihr Dienstjahr absolvieren, sagte Högl. Die damit verbundene Grundgesetzänderung lasse sich aber nicht mehr in dieser Legislatur schaffen. Högl plädierte dafür, dies in der nächsten Legislatur sehr schnell anzugehen. (dpa) +++
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